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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 201

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die asiatischen tänder. 201 Fujiyama [fubfd^tjdmo]1 3800 m erreicht. Der Sommer ist heiß und ^Das regenreich; denn der Sommermonsun weht über den Kuro-schio^, einen n ' warmen Meeresstrom, der sich bei Formosa aus der pazifischen Äquatorial- strömung nach No. abzweigt, und kühlt sich an den Jnselgebirgen ab; der Winter ist nicht hart, obwohl die Gebirge einschneien; denn der Winter- monsun weht über das Japanische Meer, das im O. ebenfalls von einem warmen Meeresstrom, der sich bei Formosa aus der pazifischen Äquatorial- wie Kamelien und deren Verwandter, der Teestrauch, mischen sich mit Buchen- und Ahornarten; man baut Reis und Baumwolle in den Niede- rungen, während nordische Nadelholzwaldung die Höhen deckt. Auf Hondo erreicht die Affenfauna Asiens ihre Polargrenze unter ähnlicher Breite wie die afrikanische bei Gibraltar; auf dem kühlfeuchten, waldigen Aezo [jeffo] und auf den Gebirgen der südlicheren Inseln hausen Bären. Die Japaner sind zwar in Wissenschaft und Gewerbe bis jüngst b) Das Schüler der Chinesen gewesen, übertreffen sie jedoch durch ihre Reinlichkeit, ihren kriegerischen Mut sowie durch ihre Neigung, Fortschritte Fremder nachzuahmen. Erst seit den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts ist Japan dem Verkehr mit Nordamerika und Europa eröffnet; doch über- rafchend schnell hat das geweckte japanische Volk die Fortschritte unserer Kultur in bezug auf Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Nnterrichtswesen angenommen, indessen noch nicht das Christentum. Der jetzige Mikado ^ hat (seit 1868) auch in der Regierungsform alte Mißbräuche abgestellt, indem er vor allem die übermächtigen Lehnsfürsten bewältigte und allen Untertanen gleiches Recht verschaffte. Hauptausfuhr bildet die Seide, roh wie verarbeitet, auch Baumwollgarn und Baumwollwaren, etwas Kupfer, Kohle und Tee. Der wichtigste Austausch findet statt mit der amerikanischen Union, mit China, Indien und Großbritannien; erst nach weitem Abstand folgt Deutschland. Die drei japanischen Hauptinseln passen wie Scherbeustücke an- e) Siede- einander; denn sie sind nur durch Einsenkung einiger Landschollen, ^"gen. die dann das Meer überflutete, voneinander wie vom Festland getrennt worden. Sie sind noch viel dichter bewohnt als China; nur 5)ezo, erst um 1700 von den Japanern an seiner Küste besetzt, ist im Innern noch wenig bevölkert; daher übertrifft Japan mit seinen 68 Mill. E. bereits ' Yama [jorno] heißt im Japanischen Berg. — 2 Küro im Japanischen ^ dunkelblau, schiö = Salz- oder Meerwasser Die Strömung ist eine Abzweigung des pazifischen Äquatorialstroms von Formosa her gegen No. Salzgehalt und blaue Färbung scheiden das Wasser des Kuro-schio ivie beim Golfstrom vom umgebenden Meerloasser erkennbar ab.— Mikado ist der Kaisertitel in Japan.
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