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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe
1914 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
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id : 1924_00000234Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe 
- S. 222
1914 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
222
Iii. Deutschland,
Deutschland in der Schweinezucht allen europäischen Ländern voran, in der
Rinderhaltung nur Rußland nach. Durch reichlichen Anbau der Zucker-
rube ist Deutschland erstes Zuckerland der Erde; es bringt rund y8 des
Rübenzuckers, x/5 des gesamten Zuckers auf Erden hervor. Eben da-
durch wird das Streben nach Verdienst aus Handel und Gewerbe ähn-
Handels-
g-wächse Gärten
1°/° 2°/«
Getreide 61% Hackfrüchte Futter- pflanzen Acker- weide, Brache
00 10% 8%
Abb. 81. Der Ausbau auf dem deutschen Acker- und Gartenland
(Kolcmi-
sation.)
b) Gei-
stiges
Leben
lich wie in der Schweiz (S. 83) gefördert. Das drängte wiederum zum
Erwerb eigener überseeischer Kolonien; denn es gilt, die für das Groß-
gewerbe unentbehrlichen Rohstoffe heißerer Klimate, z. B. die Baumwolle,
womöglich selbst zu erzeugen, um von den Preis-
Z sestsetzungen des Auslandes unabhängig zu sein,
gilt ferner Absatzgebiete für die eigenen Waren
(jährliche Ausfuhr von Eisenwaren und Ma-
schinen für rund l3/4 Milliarde Mark, von Woll-
und Baumwollwaren für 3/4 Milliarde, ebenso für
Chemikalien und Farben) zu erhalten, die unab-
hängig sind von fremden Zollschranken. Es gilt,
den vaterländischen Wohlstand immer weiter zu
heben und die von den Vorfahren ererbte Tüchtig-
keit weiterzupflegen, um in der natürlich am
meisten gefährdeten Mitte des europäischen
Staatenkreises die Güter deutscher Nation sicher
zu bewahren. In der Tat hat sich der deutsche Handel mit dem Ausland
in den letzten 2 Dutzend Jahren ums 3y2 fache gesteigert.
Die binnenländische Lage unsres Vaterlandes und die Mannigfaltig-
keit der umlagernden Länder und angrenzenden Völker kommt Deutschland
insofern zugute, als es geistig von allen nehmen und allen mitteilen kann,
um so mehr als es zu den Wesenszügen unsres Volkes gehört, sich fremden
Anregungen willig hinzugeben. Die deutsche Gesinnung und Gesittung hat
dadurch von jeher etwas Weltbürgerliches gehabt, d. h. der Deutsche be-
sitzt ein feines Verständnis für Fremdländisches. Es erschwerte die staat-
liche Einigung, aber beförderte die geistige Bildung der Deutschen, so daß
Abb. 82. Deutschlands
Baumwollenlieferanten.