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1. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 39

1877 - Halle : Schmidt
Wellenbewegung. — Ebbe und Fluth. 39 Bei sehr heltigeiri Winde kann durch den Druck der Luft gegen das Wasser die Erhebung der Wellenberge gehindert werden. Lässt dann aber der Sturm plötzlich nach, so schlägt das Meer nun grössere Wellen als vorher, — eine Erscheinung, die unter dem Namen der hohlen See bekannt ist. Ueber-haupt aber dauert die Wellenbewegung noch eine Zeit lang fort, nachdem der Wind sich bereits gelegt hat. b. Ebbe und, Fluth. Hierunter versteht man allgemein ein periodisches Sinken und Steigen unter und über die Normaloberfläche des Meeres, in der Art, dass in der offenen See das Wasser von Osten her anschwillt und nach Westen hin wieder abfliesst. An den Küsten tliesst das Wasser während der Fluth denselben allmählig zu, bei der Ebbe dagegen von ihnen hinweg. Den Wechsel von Ebbe und Fluth nennt man auch die Gezeiten. Diese Erscheinungen zeigen drei regelmässige Veränderungen, welche durch die tägliche und jährliche Bewegung der Erde und durch die Bewegung des Mondes um die Erde bedingt sind. In 24 Stunden und 50 Minuten oder vielmehr zwischen zwei nächsten Culminationen des Mondes wechseln Ebbe und Fluth zweimal, so dass von einer Ebbe und Fluth bis zur nächsten 12 Stunden 22 Min. und 30 Secunden vergehen. Jeden Tag treten Ebbe und Fluth 49^ Min. später ein, und kehren erst nach 29 Tagen 12 Stunden 44 Minuten wieder auf die Zeit ihres ersten Anfanges zurück. — Die absolute Höhe und Tiefe der Fluth und Ebbe ist am grössten lf Tage nach dem Neu- und Vollmonde, am kleinsten etwa eben so lange nach dem ersten und letzten Viertel (Spring- und Nippfluth). Je näher der Mond der Erde, desto höher die Fluth, desto tiefer aber auch die Ebbe. Um die Zeit der Nachtgleichen ist die Springfluth in den Syzygien (Neu- und Vollmond) viel stärker als sonst. Das Umgekehrte findet zur Zeit der Sonnenwenden statt. Auch ist sie in den Wintermonaten des Morgens stärker als des Abends, während es sich im Sommer umgekehrt verhält. Die grössten Finthen kommen vor, wenn zur Zeit der Nachtgleiche ein Neuoder Vollmond mit der Erdnähe des Mondes und der Sonne zusammentriflt.
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