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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 47

1912 - München : Oldenbourg
Südafrika. 47 Küste ist flach und hafenarm; nur in die Bucht von Kamerun können Seeschiffe einfahren. Auch die Küstenflüsse sind als Verkehrsmittel nicht geeignet, da sie das an die Ebene anschließende Hochland mit Wasserfällen und Stromschnellen überwinden. Der untere Benue endlich, die beste Verkehrsader zum volkreichen Tsadsee-gebiet, liegt samt seiner Mündung auf englischem Boden. In Kamerun lassen sich vier Gebiete unterscheiden: 1. die Küstenniederung samt dem Randgebirge des Südafrikanischen Plateaus, 2. das Savaunenplateau, 3. die Niederung des Tsad, 4. Neukamerun. 1. Diefeuchtheißeküsteuniederungmit dem Delta des Kamerunflusses ist mit Urwald (besonders Olpalmen) bedeckt und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Produkte des Gebietes hauptsächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerungebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden die Kakaopflanze vortrefflich gedeiht1). Der 4100 m hohe Kamerunberg (s. Abb. S. 46) schließt sich an die vulkanische Insel-reihe des Guineabusens an. Die wichtigeren Hafenorte sind: Victoria an der Felsenküste des Kamerungebirges; es ist mit dem 900 m hoch gelegenen und daher auch gesünderen Regierungssitze B u e a durch ein£ Schmalspurbahn verbunden; Duala (früher Kamerun) an der Kamerunbucht; Kribi an der Südküste. 2. Der weitaus größte Teil der Kolonie gehört dem südafrikanisch en Tafelland an. Es beginnt mit etwa 600 m Höhe und steigt stufenförmig zum Hochland von Adamaua (1200—3000m) an. Zum Tsadsee (240 m) senkt es sich wieder. Der Boden besteht vorwiegend aus Granit, Gneis und dem tropischen Zersetzungsprodukte dieser beiden Gesteine, dem Saterit2). Savannen mit Büffel- und Antilopenherden herrschen vor. In Deutsch-Adamaua liegen Ngaumdere, der wichtigste Ort des Hochlandes, und das als Marktplatz wichtige Garua am Benue. In Südkamerun: Jauude, ein Kreuzungspunkt von Handelsstraßen. 3. Die Tsadsee-Niederung oder Deuts ch-Boruu, das völlig ebene und fruchtbare Gebiet um den Tsadsee, steht unter der Herrschaft mehrerer Sultane. Aussichtsvoll ist im Tsadseegebiet der Baumwollbau. 4. N e u k a m e r u n (s. S. 48) ist ein ziemlich einförmiges Tafelland, das nach N. zum Tsadsee, nach S. zum Kongo abfällt. Den reich bewässerten südlichen Teil — Hauptwassersammler ist der schiffbare S s a u g a — bedeckt meist Urwald, der hauptsächlich Ölpalmenfrüchte und Kautschuk liefert. Die Negerstämme sind hier der Menschenfresserei ergeben. Der mittlere Teil ist Gras- und Baumsavanne, während das nördliche Gebiet große Fruchtbarkeit aufweist. Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie liegt zum guten Teil in der Hand großer Gesellschaften. Die Bewohner der Kolonie gehören vorwiegend den heidnischen Bantunegern an, so die handeltreibenden D n a l a an der Küste; im Innern wohnen vielfach viehzüchtende und ackerbautreibende Fnlbe (s. S. 37), in Adamaua und Boruu handeltreibende H a u s s a. i) Die Kakao-Ernte des Jahres 1910 bewertete sich bereits auf mehr als 3 Mill. M. 2) Der durchlässige, rötliche Lateritboden macht die Landschaft vielfach zur Steppe.
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