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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 54

1912 - München : Oldenbourg
54 Afrika. fehlen ebenfalls nicht. Festgestellt ist das Vorkommen von Steinkohle (am Nyassa-see), von Glimmer im Ulngnrugebirge und von Gold. Zurzeit werden hauptsächlich ausgeführt Sisalhanf, Kautschuk, Bienenwachs, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Sesam, Kopal usw. Bon größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis heute müssen Waren nach dem Innern von Ostafrika noch vielfach auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart ist aber zu kostspielig und raubt dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Pferde und Rinder erliegen der mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits die U s a m b a r a b a h n, die von dem Hafenplatz Tanga nach M o s ch i am Kilimandscharo führt und die Küste mit den Kaffeeplantagen im Ufambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie von Daressalam nach Tabora erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Ihre Fortführung nach dem Tanganjikasee ist bereits genehmigt. Dampferstationen der großen Seen sind: am Nyassa: Langenbnrg; am Tanganjika: Bismarck-b n r g und U d s ch i d s ch i; am Viktoria-Njansa: B u k o b a und M n a n s a. Die Bewohner, größtenteils Bantuneger, treiben Ackerbau. An der Küste sind seit alters 91 r a b e r und Inder ansässig; in ihren Händen liegt der Handel. Aus dem Verkehr der Küstenneger mit den Arabern ist die Suahelisprache entstanden, die Handelssprache des tropischen Ostafrika. Zur Auswanderung für Deutsche ist die Kolonie schon wegen des gefährlichen Tropenklimas größtenteils nicht geeignet. Immerhin fehlt es nicht an Landstrichen, die auch von Weißen besiedelt werden können, so am Kilimandscharo und Meru, am Nordrande des ostafrikanischen Grabens, im Uhehe-Land und am Nyassasee. Deutsch-Ostafrika darf wohl als unser wertvollster Kolonialbesitz gelten. Seine wirtschaft! ich e Entfaltung erfordert allerdings noch viele Opfer, Mühe und Arbeit. Daressalam, ein koloniales Stadtbild. Daressalam ist heute unbestritten die Hauptstadt der Kolonie. Die Lage des geräumigen Hasens, der durch die enge Einfahrt vollkommen vor Winden geschützt ist und auch den größten Seeschiffen das Ankern gestattet, ist die Hauptsache, weshalb gerade dieser Ort in seiner Bedeutung Bagamoyo abgelöst hat. Daressalam hat sich im letzten Jahrzehnt überraschend entwickelt. Bereits vom Dampser ans macht es mit einer breiten Strandpromenade, den stolzen Türmen der evangelischen und katholischen Kirchen, den großen und stattlichen Regierungsgebsuden, Krankenhäusern, Arsenalen und Masernen einen überraschend großartigen Eindruck. Es ist ein Landschastsbild von ungewöhnlicher Schont)ett, das sich hinter der Stadt aufbaut. Palmen und Mangobäume, Kasuarinen und grünes Gebüsch der Tropen umrahmen die weißen Gebäude^ der Europäer. Aber nicht nur die von breiten Alleen und Parkanlagen, modernen Straßen und Platzen durchzogene Staot sondern auch das Eingeborenenviertel macht einen sauberen und reinlichen Eindruck, wie es wenige Hasenstädte des Südens zeigen. Hieran hat die deutsche Verwaltung denhaup anteil; ihr ist es durch jahrelange Bemühungen gelungen die Küstensümpfe, die die L,ropen-franfheiten, besonders die Malaria und das Schwarzwasserfieber begünstigten, trocken zu legen und damit die Gesundheitsverhältnisse des Ortes dauernd zu heben.
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