Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 67

1912 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 67 sind die Binnenstaaten östlich und westlich des Mississippi die Haupt-Korn- mb -Biehzuchtstaaten der Union, demzufolge auch Müllerei und K o n s e r -v i e r u n g von F l e i s ch ihre hervorragendsten Industriezweige. — Die G o l f -st a a t e n, in den Breiten von Algerien und Syrien gelegen, bilden das größte Baumwollenland der Erde. Im ganzen stellt das weite Mississippibecken das Hauptgebiet der nordamerikanischen Landwirtschaft dar. Hauptwohnplätze: Chicago (schikago) am Michigansee, 2l/5 Mill. Einw., hat Bedeutung durch seinen Getreide- und Mehlhandel wie durch seine Schlächtereien. Durch einen Kanal zum Illinois (illiueus), einem Nebenfluß des Mississippi, ist die Stadt mit dem Mexikanischen Gols verbunden und durch einen die Niagarafälle umgehenden Kanal steht sie in direktem Verkehr mit Europa. 1830 bestand Chicago noch aus 12 Häusern. Ebenfalls am Michigansee liegt Milwaukee (miluöfi), wie Chicago mit starker deutscher Bevölkerung, 370 000 Einw. Am Erie-See: B u f f a l o , 400 000 Einw., der größte Hafenplatz dieses Sees. Am oberen Mississippi die Doppelstadt Minneapolis (minipolis)-S t. P a n l, die größte Mühlenstadt der Welt, % Mill. Einw. Unterhalb des Zusammenflusses von Missouri und Mississippi St. Louis, Mittelpunkt einer außerordentlich lebhaften Binnenschisfahrt und Kreuzungspunkt vieler großer Eisenbahnlinien, fast 700 000 Einw. Am Ohio das großenteils von Deutschen bewohnte Cincinnati (ßinßincti), 370 000 Einw. — Die größte Siedeluug in den Südstaaten ist New Orleans, nahe der Mündung des Mississippi, 330 000 Einw., Haupthandelsplatz des Südens und er st er Baum-w ollmarkt der Neuen Welt. Die Prärie. Fast unmittelbar neben der Großartigkeit des Reichtums liegt tu der nordamerikanischen Natur die Großartigkeit der Armut und der Einförmigkeit. An die Wälder des Ostens mit ihrem Reichtum verschiedener Baumarten, der Mannigfaltigkeit ihrer Sträucher, Schlinggewächse und Kräuter schließen sich in manchmal schrossem Übergange die baumlosen Wiesensluren an, welche nach Westen hin durch zunehmende Dürre und Schroffheit des Klimas immer mehr verarmen. Während der Wald auf allen Bodenformen erscheinen kann, gehört es zum Charakter der Steppe, daß sie an die Flächen gebunden ist. Flachheit und Baumlosigkeit bedingen in erster Linie ihren Eindruck. Das Bild liegt nahe: man glaubt den küstenlosen Ozean vor sich zu sehen. In dem Namen Prärie, Wiese, liegt bereits eine Andeutung der Form, in der sie hier vorwiegend erscheint. Die eigentlichen Prärien sind in der Tat Wiesen, ebensowohl durch die Armut an Bäumen und Sträuchern als durch den Reichtum an Gräsern; aber es sind ganz besonders kraut- und blumenreiche Wiesen. Ihre Kräuter, die eigentlichen Präriepslanzen, sind im allgemeinen große, starke Gewächse, nicht selten harzreich, mit dicken, großen Blättern und hervorstechenden Blüten. Einige sind bekannt und oft genannt. Die Kompaßpflanze soll die Ränder ihrer breiten, dicken, bis 2/3 m langen Wurzelblätter unveränderlich nach Norden und Süden kehren. Die Turbanblumen gehören mit ihren großen weißen und purpurnen Blütenbüscheln zu den schönsten Prärieblumen. Einige der Sonnenblumen lassen ihre Blüten von Morgen bis Abend sich nach der Sonne wenden. Eine sehr charakteristische Pflanze ist auch Cacalea tuberosa mit musaartig großen tiesgrünen Blättern. Neben ihnen sind unter den farbengebenden Blütenpflanzen die Prärie-Erbse, die wilde Hyazinthe, Malvenmohn, die rosenrote Mimose Sensitive und der Distelmohn hervorzuheben. Unter den Farben dieser Blüten sind Blau, Rot und Gelb in leuchtenden Tönen vertreten und man sagt, daß im ersten Frühling Pfirsichrot, später Blau, dann Gelb unter denselben vorwiege. Dem ungewohnten europäischen Auge sind wenigstens im Sommer und Herbst die zahlreichen leuchtend blutroten Blüten der Prärie ant auffallendsten, da es an diese Farben wohl durch Klatschrose und Adonis
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer