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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 77

1912 - München : Oldenbourg
Südamerika. 77 Weizenbau. Die Hauptstadt Santiago ist die größte Stadt des westlichen Südamerika, 330000 Einw.; die Hafenstadt Valparaiso (walpara-iso) hat 160 000 Einw. In Chile wohnen an 20 000 Deutsche; ihr Hauptsitz ist das südliche Mittelchile, wo sie als Kolonisten sich zu mäßigem Wohlstände emporgearbeitet haben. Zahlreich sind sie ferner in V a l d i v i a (3000) sowie in Valparaiso, wo sie als Großkaufleute bedeutende Stellungen einnehmen. — Südlich vom 40. Grad löst sich die Küste mehr und mehr in Inseln auf, ähnlich den Schären Norwegens. Peru ist wie Bolivia ungemein reich an Silber und Zinn. Nahe der Küste liegt die Hauptstadt Lima; ihre Hafenstadt ist C a l l a o (kaljao), ein vielbesuchter Platz am Stillen Ozean. Die Bahnen Perus sind die höchsten der Erde: die Lima—orojabahn und die Arequipa (arekipa)—Pnnobahn überschreiten in Montblanchöhe die Anden. — Auf den regenlosen Küsteninselchen finden sich große Guanolager. _ Die Hauptstadt von Bolivia ist Sucre. Größer und bedeutender aber ist La P a z (paß). P o t o f i war einst weltberühmt durch seine Silberminen. — An den Ufern des Titicacasees blühte früher der merkwürdige indianische Kulturstaat der Inkas. — Auf der Hochfläche von Ecuador liegt die Hauptstadt Quito (kito). — In Columbia teilen sich die Anden in drei Parallelketten, zwischen denen der M a g d a l e n e n st r o m in tief eingesenktem, in tropischer Pflanzenfülle prangendem Tale dahinzieht. Auf einer der vielen Hochebenen im Innern liegt die Hauptstadt Bogota, 85 000 Einw. Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette der Anden und nahezu das ganze Orinokogebiet mit den Llanos (ljanos, d. i. Ebenen), baumarmen Savannen. In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und in den tropischen Küstenniederungen hauptsächlich Kaffee und Kakao gebaut. Die Landeshauptstadt ist C a r a c a s (karäkas). Die Llanos. Llanos (= Ebenen) nennt man die unermeßlichen meeresgleichen Grasfluren zu beiden Seiten des Orinoko, von denen Alex. von Humboldt eine so glänzende Schilderung gegeben hat. Es wäre aber unrichtig, diese Gebiete als reine Graslandschaften zu bezeichnen; namentlich am Gebirgsfnße im Westen und an Wasserläufen oder wo Grund-wasser an die Oberfläche tritt, entstehen Baumgruppen und Galeriewälder, die dem Lande mehr den Charakter einer Savanne verleihen. Stellenweise freilief) ist die Ebene ganz slach, entbehrt selbst des kleinsten Hügels, enthält nur an den Flußufern Waldstreifen und läßt keine menschliche Wohnung erkennen, da diese alle im Gebüsch versteckt sind. Dichter Dunst erfüllt die Atmosphäre und Rauchwolken zeigen die Grasbrände an. ^m Ljten gehen die trockenen Llanos streckenweise in vollkommene Sandwüsten über mit Sandwirbeln und Sandhosen in den heißen Stunden des Tages. In der Trockenzeit vergraben sich der Kaiman, eine Krokodilart, und die Wasserschlange User, die Fische verlassen die kleineren Wasserläufe und steigen in die größeren piüsfe hinab, Pferde und Rinder suchen die Flußuser auf. In der Regenzeit dagegen lauert der Kaiman auf den Sandbänken der Flüsse auf Beute, die Wasserschlange verläßt ihre Erdhöhle, Pferde und Rinder flüchten sich auf die höheren, trockeneren Teile des Landes und ungeheure Scharen fischender Wasservögel bevölkern wieder die gefüllten -unrtpel und Lagunen, in denen der merkwürdige Zitteraal lebt. Art die Stelle der früheren Indianer sind Mischlinge, Neger und Weiße getreten, besonders Mulatten, weniger 6*
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