Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Schulgeographie - S. 64

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Iv. Afrika, takelten, vor der Küste festgeankerten Schiff, das ihnen zugleich als Waarenlager dient, denn die Seebrise verweht das Fiebermiasma 1 und kühlt. 2. Die Oberguineaküste, von den Morastflächen des immer weiter vorwachfenden Niger-Delta bis zur Küste von Sierra Leonen An letzterer wie in der Mitte des ganzen Küstenzugs (vor dem Lande der kriegerischen Aschanti- Neger) englische Besitzungen; sonst wieder nur ^Faktoreien, besonders für Palm- ölhaudel (die Mündungsarme des Niger deshalb „Ölflüsse" genannt). Die Neger- staaten dieser Küste, zu welcher der Islam nicht gelangte, berüchtigt durch ihre Despotie 2; die schwarzen Zwingherrn machen ihren Wohnsitz regelmäßig zur weitaus größten Ansammlung ihrer Unterthanen, daß einige dieser Residenzen aus dörflichen Hütten gegen 1 Ht. zählen sollen, feiern aber ihre Hoffeste mit gräßlichen Menschenschlächtereien, so im Staate Dahome [dcchoine] w. des Nigerdeltas. Wo die Küste weiter w. den S.-Vorsprung beim Kap Palmas macht, wohnen die Kru- Neger, wichtig für die gauze tropische W. - Küste Afrikas, weil sie von allen Negern allein (wegen Armut ihrer Heimat) sich auf die Schiffe und in die Faktoreien der Europäer zu verdingen pflegen, wo sie tüchtige Dienste leisten. 4. Der Sudan vom äußersten W. des Festlands bis gegen den Nil im O Der W, hat im Gebiet des dem atlantischen Ocean zufließenden Flußpaares Senegal und Gambia [gambia] sowie in dem des Niger und seines großen ö. Nebenflusses, des Binue [btttue], tropisch üppigen Pflanzenwuchs und noch viel Wald; offener wird die Gegend im D., wo der Boden ebener ist und sich von der großen Regen- quelle, dem Guinea-Busen, entfernt. Nach der Sahara zu findet beider- seits ein allmählicher Übergang durch einen Steppengürtel statt. Die ziemlich zahlreichen Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo, treiben Rinderzucht, Gewerbe und Handel, sind durch den Islam an Ordnung und Frieden mit anderen Moslim4 auch fremder Abkunft (freilich auch vielfach an fanatischen ^ Christenhaß) gewöhnt und verstehen meist die allgemeine nordafrikanische Verkehrssprache, das Arabisch. 1. Hoch-Sudau. Hier haben sich von N. her mohammedanische Fnlbe (d. h. Hellbraune) oder Fellata [fetlätci] unter die Negerstämme gedrängt und sich teilweise mit ihnen vermischt; sie sind gewerbfleißig und thatkräftiger als die Neger, wodurch sie Begründer neuer Staaten wurden, die doch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste von Sierra-Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Haupt- stadt St, Louis [ßing-tni] an der Senegal-Mündung! auch hier Anbau der Erd- miß, deren feines Öl nach Marseille verschifft wird, um dem Provencer Öl znge- setzt zu werden. Am Senegal-Ufer Wälder der feinblättrigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi (sogenanntes Gummi arabicum) in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Niger, wo er seinen nörd- lichsten Bogen beschreibt, Tim buk tu, eiue kleine, aber wichtige Handelsstadt, weil sie für die Karawanen von der N. -Küste und der W,-Sahara von allen Städten des innern Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und auf beiden Schenkeln des Niger 1) Miasma heißt Anstecknngsstoff. 2) d. h. Löwengebirge. 3) d. h. herrische Fürstengewalt. 4) d. h. im Arabischen Gläubige (an Mobammed und den Koran [forätt], die Bibel des Islam, Glaubende), 5) Fanatismus ist die zu leidenschaftlicher Gebässigkeit gegen Andersgläubige gesteigerte Anhänglichkeit an den eigenen Glauben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer