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1. Schulgeographie - S. 65

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 16. Die afrikanischen Länder. 65 Frachten dahin zu befördern sind; neben europäischen Fabrikaten bringt man auf diesen Markt das Salz der Wüste, welches dem Sudan fehlt und daher Jahrhnn- derte lang hier mit Gold aufgewogen wurde (noch kurz vor Entdeckung der südame- rikanischen Goldläuder lieferte Hochsudan das meiste Gold); wichtige Marktwaare auch die Guru- (getrocknet: Kola-) Nüsse, ähnlich unfern Kastanien und durch den Kaffeestosf ihres rosaroten Innern weit und breit in Jnnerafrika den Kaffee ersetzend. In den Hanssa-Staaten zwischen Niger und Biuue fertigt man die besten leder- nen Wasserschläuche, den Wüsten-Karawanen unentbehrlich. 2. Flach-Sudan. ,W. vom Tsade der Staat Bornn, dessen Sultan in Kn k a residiert, der größten^Handelsstadt Flach - Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen, die von der Syrtenküste her, zunächst erreicht wird. Den Schari entlang Bagirmi [bagirmi], dessen Herrscher bisweilen noch die scheuslich- steu Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternimmt. Weiter o. vom Tsade folgen Wadai [toadät], von wo Elfenbein und Straußen- fedem, aber heimlich auch uoch Sklaven bis an die N.-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar> For [for] und Kordofan [kordofäns, die schon zum ägyptischen Reich gehören. 5. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, in ihrem O. (der sogenannten libyschen Wüste) gewöhnlich nur bis gegen den Nil hin gerechnet. Mit ebenen, stein- oder sandbedeckten Gegenden wechseln lange Parallelfalten von Dünenkämmen2 und wirkliche, meist düster, fast schwarz aussehende Felsengebirge. Die sehr seltenen Regen und der Frühtau laugen Salzteile aus dem Boden und scheiden sie beim Verdunsten aus; daher der den Kamelen erwünschte Salzgehalt der Dornsträuche und saftarmen Kräuter. Teils das spärliche atmo- sphärische Wasser, teils die von außen her (namentlich vom Atlas) sich in die Wüste verlierenden Flüsse sickern unterirdisch auf Thonlagen weiter und ergeben in den tiefsten Teilen der Wüste entweder Quellen oder (durch künstlichen Aufschluß) Brunnen. An diesen die Oasen 3, weil bei künstlicher Bewässerung der Boden Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte trägt. Manche Oasen liegen unter dem Meeres- spiegel 4, da es an Wasser gebricht sie zu Binnenseeen aufzufüllen. Mit Hilfe des Kamels gelangt man von Oase zu Oase, weil dasselbe auch bei größter Hitze Tage lang das Wasser entbehren kann. Die Bewohner gehören, abgesehen von eingedrungenen Araberstämmen, ebenso wie diejenigen der Länder ö. und n. der Sahara zu dem hamitischen (oder nordafrikanischen) Zweig der mittelländischen Rasse. Wo das Mittelmeer (im Syrten-Busen) am tiefsten einschneidet, der Weg von der N.-Küste nach dem Sudan also am fiirzesten ist, liegt s. der Syrten die quellenreichste Landschaft der Sahara, Fessan [feffau], durch welche deshalb die meisten Karawanen ziehen; Hauptstadt Mursuk, gegen 4 T. E. Alle diese Oasen- städtchen klein und von Lehmmauer umgeben, da man sich gegen räuberische Über- fälle wie iu allen Wüsten (bei der Armut der Wüsteubewohuer und der Leichtigkeit 1) Dar heißt im Arabischen Land. 2) Dünen nennt man sonst nur die am Meeresufer durch den Wind anfge- worfenen Sandhügelketten. 3) d. h. im Altägyptischen Wohnstätte oder Rastort. 4) „Depressionen" d. h. Senken nennt man solche Eintiefnngcn des Landes unter den Meeresspiegel. Kirchhofs, Schulgeographie. 5
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