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1. Schulgeographie - S. 160

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Vii. Mitteleuropa. 3. Salzburg, das alpine Gebiet der Salzach. Das Pinzgan ist größten- teils Wald und Weide, seine noch hochgelegene Thalsohle vielfach versumpft durch Ubertreten der Salzach. Vor der Kuiebiegung nimmt die Salzach r. die Gasteiner Ache von den hohen Tauern auf; an letzterer Wildbad Gastein mit prächtigem Wasserfall der Ac^e und heilkräftigen Thermen. Das Querthal der Salzach durch- schneidet einen mächtige Salzstöcke bergenden Gebirgsteil, daher nahe am Ausgang des Flußthals nach der Ebene die Salzbergwerksstadt Hallein1 und der Name der bald unterhalb derselben folgenden Hst. Salzburg, in herrlicher Lage, von hohen Felsen umgeben, bis zur Aufhebung der geistlichen Fürstentümer im deutschen Reich (1803) Residenz eines Erzbischofs als des Fürsten über das ganze Salzburger Land. 4. Steiermark („die schöne grüne Steiermark"), rechtwinklig gekniet nach dem Lauf der Mur ähnlich wie Salzburg nach dem der Salzach, aber außer dem Mur- gebiet auch das Längsthal der Ems umfassend und bis an die Save ausgedehnt; eine im Mittelalter von den vordringenden Baiern gegründete Mark2. Obersteier- mark, die langgezogene Ellipse mit dem Mur- und Mürz-Längsthal nebst dem der Enns, ist eins der eisenreichsten Länder der Erde, aber auch ausgezeichnet durch seine stattliche Rinder- und Pferdezucht. Das kleine Leoben [leoben] oberhalb des Murkuies hat eine Bergakademie und ist Hauptuiederlage des Roheisens, welches durch Verhüttung der vorzüglichen Eisenerze im Nw. davon gewonnen wird, besonders bei Eisenerz (der dortige Erzberg, fast ganz aus Rotheisensteiu bestehend, daß man ihn im Sommer wie einen Steinbruch „uuter Tage", nur zur Winterzeit in Stollen und Schächten abarbeitet, liefert jährlich 2 Miß. Str. Roheisen). Admont [abrnont], kleiner Ort im grünen, teilweise versumpften Ennsthal, ehe die Enns in die 4 Stunben lange Engschlucht des Gefänf es tritt, welche sie sich bereits oberhalb der Kniebieguug im Kalkgebirge ausgewählt hat; berühmt durch fein großes altes Benediktinerkloster mit reicher Bibliothek, seit Alters sich der Pflege der Cretius [kretängs]3 annehmend. Untersteiermark, an der unteren Abtheilung der Mur und über die Drau zur Save hin, vereinigt die Reize eines fröhlichen, nicht in Eis starrenden Alpenlandes (im Nw.) mit denen des fruchtbarsten Hügellandes (im So.), wo man Weizen, Mais, Baumobst und Wein baut, den Körnervorrat auch zu ausgedehnter Geflügel- zucht verwertet (massenhaft Eier und Hähnchen von hier nach Wien). Am Austritt der Mur aus dem Alpenland liegt malerisch an ihren beiden Ufern die Hst. 'Graz, mit 90 T. E. die größte Stadt der ganzen Alpen, an der von Wien (über den Semmering) nach Trieft führenden Süd bahn, in lebhaftem Handelsverkehr auch mit Ungarn, zugleich Universität. Jenseit der windischen Bühels welche der Mur ihre Richtung gen Oso. nach Ungarn anweisen, beginnt gegenwärtig der Wohn- räum der Slowenen. Hier der Weinort Marburg a. d. Drau. 5. Kärnten, das Alpenland an der Drau, am Großglockuer sich mit Tirol und Salzburg berührend, von Salzburg und Steiermark im N. und O< umfaßt, von letzterem durch einen großen S.- Zinken der steirischen Alpen getrennt, aber mit ihm verbunden durch das Drauthal. Der Hauptschatz des noch hochgelegenen Landes mit daher rauhem Klima ist das Eisen- und besonders das Bleierz seiner Berge. Größere Orte nur im O., wo sich n. der Karawankeu ebneres Land ausdehnt. Hier Villach sfillach^ an der Drau, wo von der das Pusterthal mit Ungarn ver- 1) Haß war das Wort der (bis gegen Christi Geburt fast im ganzen s. Mittel- europa angesessenen) Kelten für Salzgewinnungsort. 2) So nannte man ein Grenzland im alten deutschen Reich, welches, neu gewonnen oder doch dicht an Feindesgebiet stoßend, besonderer Bewachung bedurfte. 3) Unglückliche, kaum fprech - und gehfähige, meist auch verkrüppelte Blödpnnige, die in gewissen Thälern der Alpen besonbers häufig sinb. 4) Wmben ist die ältere Wortform für Wenben (also Slawen); Bühel beben- tet Hügel.
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