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1. Schulgeographie - S. 167

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Südhälfte des Mittelgebirgslandes, 167 Die Lücke an der W. - Ecke zwischen Erzgebirge und Böhmer Wald ist durch das Fichtelgebirge nicht völlig geschlossen; letzteres, nach seinen Fichtenwäldern benannt, erhebt sich auf schon 600™ hohem Sockel zu abgerundeten granitischen Kämmen in Hufeisenform mit Öffnung gen No. und den höchsten Kuppen im Sw. (Schneeberg, 1100ra). Der Böhmer Wald (auf seiner Donau-Abdachung bai- rischer Wald genannt), nur durch jenen Höhensockel mit dem Fichtel- gebirge vereint, erstreckt sich nach So., trägt prächtige Waldung von Buchen, Edeltannen, Fichten und besteht wie der größte Teil Böhmens überhaupt aus Granit und den ihm nächstverwandten Felsarten <Gneis und Glimmerschiefer); im Nw. mehr eine plateauförmige Masse, erhebt sich sein Kamm jenfeit des Tauser Passes zu einem schärferen und höheren Grat (Gipfel über die Waldgrenze reichend, großer Arber 1500™), begleitet dann als Doppelkamm das Längsthal der sö. verlaufenden Moldau und verliert sich in den südböhmischen Hochflächen. Das Innere Böhmens senkt sich in zwei breiten, welligen Plateaustufen zum tiefer liegenden N. ab; die spitz- winklig nach N. umknickende Moldau durchzieht diese Plateaustusen And nimmt auf jeder einen ö. Zufluß (von der mährischen Landhöhe) und einen w. (vom Böhmer Wald) auf. Die Elbe, in einem gen Nw. offnen Hufeisenbogen vom Riesengebirge, dem höchsten Teil des Sudetensystems, kommend, nimmt abwärts von Prag die Moldau, dann die Eger (vom Fichtelgebirge) auf und hat sich durch das niedrigere Elbsandsteingebirge, gleichsam eine Krönung des ungleichseitigen böh- mischen Giebeldachs von Erzgebirge und Sudeten, gen N. ein enges Thal ausgewetzt, in welchem alles Flußmasser den böhmischen Gebirgs- kessel verläßt. Im Thal der Eger weisen Basalt-Höhen und Thermen auf frühere vulkanische Thätigkeit; abwärts der Egermündung durch- schneidet die Elbe das basaltische Mittelgebirge (im W. die höchste der Kegelkuppeu, der Milleschauer, 800™). Wie Böhmen nur gen N., wässert Mähren (d. h. das March- land) nur gen S. ab. Die March entspringt auf den Sudeten und dnrchsließt in einem flachen, westwärts geöffneten Bogen das mährische Hügelland; kurz vor ihrem Übertritt nach Niederösterreich empfängt sie noch von W. die Thaya [tat®], der von N. die Zwitawa [frottaroa]1 zukommt. Die Wasserscheide des March- und Odergebiets liegt an der schmalen Lücke zwischen Sudeten- und Karpatensystem nur 300 m hoch. Böhmen (d. h. Bojenheim) bewahrt in seinem Namen noch die Erinnerung an seine ältesten uns bekannten Bewohner, die keltischen Bojer. Um den Anfang unserer Zeitrechnung waren die Kelten aber bereits durch die Deutschen gen S. über die Donau verdrängt, und die Markmannen gründeten in Böhmen ein machtvolles Königreich. 1) Awa (verwandt mit Ache und lat. aqua) heißt im Slawischen fließendes Gewässer.
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