1908 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Iii. Amerika.
c) Seeen-
staaten.
der im Kapitol tagt; 3 Ht. E. — Weiterhin wird die Küste hafenarm und morastig,
so daß in Karolina R>is angebaut wird. Von dieser Küstenstrecke nach W. dehnen
b) Südstaaten. sich die sogenannten Siidstaaten bis jenseit des Mississippi (nämlich bis zu dem er-
wähnten Mittelmeridian) aus; sie sind das Plantagen-, besonders Baumwollen-
land; daher leben hier die meisten Schwarzen und ist bei geringerer Industrie die
Bevölkerung undichter; nur eine Großstadt hat sich entwickelt: ""New Orleans jnju
örlins^, die Ausfuhrstadt der Baumwolle, die nebst andern Waren durch das bäum-
artige Geflecht der gewaltigen Zuflußadern des Mississippi am leichtesten hierher ge-
langt; denn der billigste Transport ist stets der zu Wasser; über 3 Ht. E. — Die
Hauptvermittlerin des inneren Warenverkehrs zwischen S. und N., W. und O. ist
aber * Saint Louis [ßc'nt lüts] inmitten des Mississippigebiets; von den 6 Ht. E.
ist je der 5. Bewohner ein Deutscher. — Die Gruppe der Seeenstaalcn zwischen
Missouri und Ohio treibt besonders schwunghaft Getreidebau und Viehzucht, nament-
lich Schweinemast wegen des Überflusses an Mais, so um ^Cineinnati [ßinßineti]
am mittleren Ohio; 1/a Mill. E, Die wichtigste Stadt dieses Gebietes ist ^Chicago
sschikägo); von den 2 Mill. E. sind sehr viele deutsch, besonders Handwerker; die Stadt
wuchs ungemein rasch dort empor, wo der Illinois-Kanal den Mississippi mit dem
S.-Ende des Michigan- Sees verbindet, von wo aus man daher die Frachten (Getreide,
Schinken, Speck) billig nach den atlantischen Häfen der Union oder auf Seeschiffen
(mit Kanalnmgehung des Niagarafalls) durch den Lorenz -Strom unmittelbar nach Europa
senden kann; außerdem wird auf der Halbinsel zwischen Michigan- und Oberem See
das meiste Kupfer Amerikas gefördert. Die größten Häfen am Erie-See sind ^Bussalo
[bofälo], das mit New Jork Handel treibt (4 Ht. E.) und * Cleveland [fliflärtbj, wo
viel Petroleumraffinerie betrieben wird (*/„ Mill. E.).___^
2. Das W.-Drittel ist am schwächsten bewohnt zwischen Felsengebirge und
Sierra Nevada, weil hier der Landbau nur bei künstlicher Bewässerung möglich ist,
so am Großen Salzsee des Territoriums Utah [jüta] (Sekte der Mormonen); im W.
von hier liegt der silberreiche Staat Nevada. Der Küstenstaat Kalifornien er-
brachte seit Mitte des 19. Jahrhunderts mehr Gold als bis hente irgend ein anderes
Land und fördert in der Küstenkette auch das meiste Quecksilber; viel größeren Gewinn
erzielt aber bereits der kalifornische Weizenbau. Durch das Goldene Tor, d. h. den
Eingang der Hafenbai von *@cni Francisco, das als Haupthafen der nordameri-
kanischen Westküste trotz der Zerstörung durch das Erdbeben von 1906 wieder 1/3 Mill.
E. zählt, strömten seit den Goldsnnden Taufeude von Chinesen ins Land, um als
Goldwäscher* oder in anderer emsiger Arbeit Verdienst zu suchen. Inmitten eines
ausgedehnten Bezirks mit Südfruchtanbau liegt ^Los Angeles flos andfcheless. Hier
führt eine der Eisenbahnen vorüber, die Ost- und Westküste der Union verbinden;
andere berühren St. Louis und Chicago.
4. Mejico besteht aus einer Hochlandmasse mit hohen Vulkanen
wie dem Orizaba ^orißäwa^-Pik, 5600 m; sie setzt das w. Hochland der
Union nach Sw. fort. Zu ihm gehören auch die viel flacheren Halbinseln
d) West-
staaten.
Mejico.
a) Landes-
natur.
1 Zuerst wurde auch hier (wie in Australien) das Gold oberflächlich im Sande
an Flußufern gefunden, wohin es die Flüffe seit unvordenklichen Zeiten aus den Fels-
ädern geschwemmt hatten. Das Ausbringen der Goldkörner aus jenem Schutt durch
Schlemmarbeit nennt man Goldwaschen.