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1. Schulgeographie - S. 83

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen «Länder. 83 Sudan aus ein allmählicher Übergang dnrch einen Steppengürtel statt. Die ziemlich zahlreichen Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo, treiben Rinderzucht, Gewerbe und Handel, sind durch deu Islam an Ordnung und Frieden mit anderen Moslim^, freilich auch vielfach an fanatischen Haß gegen Christen gewöhnt und verstehen meist die all- gemeine nordafrikanische Verkehrssprache, das Arabische. 1. Hoch-Sud an ist der ans Atlantische Meer grenzende W.- Sudan. Hier haben sich von N. her mohammedanische Fulde (d.h. Hellbraune), auch Fellata [fellala] genannt, unter die Negerstämme gedrängt und sich teilweise mit ihnen ver- mischt; sie sind gewerbfleißig, tatkräftiger als die Neger und verstanden es deshalb, Begründer neuer Staaten zu werden, die noch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste Senegambien. von Sierra Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Hst. St. Louis j^ßaug- Int] an der Senegal -Mündung: hier wird hauptsächlich die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krantart, deren feines Samenöl u. a. nach Marseille ver- schifft wird, um dem Provencer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegalufer stehen Wälder der feinblättrigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi („Gummi arabicum") in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Nigers, wo er seinen nördlichsten Bogen beschreibt, ist Timbuktu jetzt von den Franzosen besetzt, eine kleine Handelsstadt, aber wichtig, weil sie für Französisch- die Karawanen von der N.-Küste und der W.-Sahara unter allen Städten des inneren Westafrika. Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und auf beiden Schenkeln des Nigers Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern sind. Neben europäischen Fabrikaten bringt man ans diesen Markt das Salz der Wüste, das dem Sudan fehlt und daher jahrhundertelang hier mit Gold aufgewogen wurde; noch kurz vor Entdeckung der südamerikanischen Goldländer lieferte Hoch-Sudau das meiste Gold; wichtige Marktware bilden auch die Kolauüffe vou der Küste, ähnlich unfern Kastanien; sie werden weit und breit in Jnnerasrika gekaut, da sie durch den Kaffeestoff ihres rosaroten Innern den Kaffee er- setzen. Bis nach Timbuktu und darüber hinaus bis zum Tschad-See haben neuerdings die Franzosen von Senegambien aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussa-Staaten, die nach den Haussa-Negeru benannt, aber von Fulbe be- herrscht sind, zwischen Niger und Benne fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, wie sie den Wüstenkarawanen unentbehrlich sind. 2. Flach-Sudan. W. vom Tschad-See der ehemals unabhängige Staat Bornn, dessen Sultan einst in 'Kuka residierte, der größten Handelsstadt Flach- Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen der Sahara, die von der Syrtenküste kommt, znnächst erreicht wird. Den Schari entlaug erstreckt sich Bagirmi, dessen Herrscher bis vor kurzem noch die scheußlichsten Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternahm. Weiter ö. vom Tschad-See folgen Wadai [trafelt], von wo Elfenbein und Straußenfedern, aber heimlich anch noch Sklaven bis an die N,-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar' For [för] und Kordofan [fordofän]. Diese beiden Länder gehören nebst Engl.-Sudan. * d. h. im Arabischen Gläubige (an Mohammed und den Koran [koran], die Bibel des Islams, Glaubende). — * Dar heißt im Arabischen Land, Stätte. 6*
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