1908 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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V. Asien.
Aral- und Kaspischer See, dessen Spiegel jetzt bereits 26 m unter dem
Weltmeerspiegel liegt und immer niedriger wird, weil fortwährend die
Verdunstung größer ist als die Wasserzufnhr der einmündenden Flüsse.
Auch an der sibirischen Küste verraten wachsende Deltas wie das der
Lena ein andauerndes Zurücktreten des Meeres. Weil der Malaiische
Archipel, der Landrest jener Bodensenkung im So., sich erst im Verlauf
des Tertiäralters vom Festland abgliederte, hat er mit diesem die großeil
Säugetiere gemein: Sumatra wie Borneo besitzt noch den Elefanten und
den Orang Utau, Sumatra und Java den Tiger.
Boden- Der höchste Teil der ganzen Erdoberfläche ist Hochasieu oder
aufbau. 5^5^. sein hoher Südrand wurde ebenfalls erst in der Tertiärzeit zu
seiner gegenwärtigen Höhe aufgerichtet, indem die am Rande des jetzt
zurückgetretenen Tertiärmeeres vom Festland her eingeschwemmten Sedi-
mente, d. h. Sand- und Schlammabsätze, zu Stein erhärtet und in
Gebirgsfalten bis über Montblanc-Höhe aufgerichtet wurden; sie setzen
jetzt die nach Vorderindien gerichteten äußeren Ketten des Gebirgsgürtels
zusammen, der Tibet im S- gegen Indien begrenzt. /So bildet nun der
Himalaja mit breitem System gleichgerichteter Gebirgsfalten einen
gewaltigen, uach No. offenen Bogen. Nnr hier erreichen anf Erden
Dutzende von Gipfeln Höhen über 7 km, der Monut Evereft [mannt
eroerest] 8800 m; die mittlere Kammhöhe überragt die Höhe des
anstoßenden tibetanischen Hochlandes <4 — 5000 m) nicht beträchtlich; das
gletscherbedeckte Gebirge offenbart daher seine ganze Großartigkeit nur
nach der Seite des vorderindischen Tieflandes hin. Geradliniger streichen ^
die anderen Gebirge Hochasiens: Die vielfach nebeneinander gereihten
Parallelketten des Tangla-Systems gen No., der Knenlun [fu&üiin]
gen O. bis ties nach China hinein als das größte westöstlich verlaufende
Gebirge der Erde, in durchschnittlicher Kammhöhe die Mitte haltend
zwischen Himalaja und Karakornm ^karakorümj. Der Karakorum ist
zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.- Winkel Hochasiens zwischen Kueulun
und Himalaja, diesem gleichlaufend, aber er ist durch seine 7300 m
hohe Kammlinie der allerhöchste Gebirgsgrat der Erde und gipfelt auch
fast so hoch wie der Himalaja; sogar der Paß, der dem Gebirge den
Namen gab, ein Übergang vom nordöstlichsten Indus- ius südwestlichste
Tarimgebiet, steht den höchsten Gipfeln der Erde kaum nach, mit Aus-
nähme der zeutralasiatischen und der höchsten Andengipfel. Im Sw.
quellen aber aus Tibet audere Gebirgsketten hervor, die nach S. um-
1 „Streichen" heißt bei Gebirgen so viel wie verlaufen oder sich erstrecken.