1908 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§ 19. Die asiatischen Länder.
Iii
Tempel) wie hohe Stufenpyramiden in glänzender Farbenpracht hervorschauen; 6 Ht.
von denen ungefähr die Hälfte Chinesen. Das frühere Reich Annam an der O.-Küste
mit Tongking am Meerbusen gl. N. (Hst. *Hanoi) ist von den Franzosen in
Besitz genommen, desgleichen Cochinchina mit dem Mekong-Delta, und der Hst.
"Saigon [feägong], die aber wegen des Fieberklimas nur einige hundert französische
Bewohner zählt.
7. Der Malaiische Archipel, fast so weit ausgedehnt wie Europa,
enthält die Hauptmasse der insularen Abgliederung vom pacifischen Rand
Asiens. Die Inseln erfreuen sich eines gleichmäßig feuchtwarmen tropi-
scheu Seeklimas und sind bis ans die Höhen ihrer Gebirge bewaldet.
Eine lange Reihe mitunter noch furchtbar tätiger Vulkaue zieht sich von
den Audamanen und Nikobaren her über Sumatra, Java, die Kleinen
Sunda-Inseln bis nach den Philippinen; Java ist mit seinen 45 Vnlkanen
die vulkanreichste Stelle der Erde. Häufige Erdbeben verbieten wie in
Westindien höhere Hausbauten; die Hütteu bestehen meist aus Bambus.
Die Malaien wurden in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt in
schlanken Segelbooten vertraut und schwärmten von hier bis Madagaskar,
Neuseeland und bis zur Oster-Jusel aus. Sonst aber blieben sie ziemlich
untätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und
Sagopalmen ^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät
und Hausbau gewährte. Im Mittelalter uahmen sie den Islam von den
des Handels wegen hinkommenden Arabern an. Durch die selteusteu
Gewürze wurden seit Gamas Entdeckung des Seewegs nach Indien
anch die europäischen Seefahrer iu dieseu Archipel gelockt, zuerst die
Portugiesen und Spanier, dann die Niederländer, die jetzt außer
den Philippinen fast alle Inseln ihr eigen nennen.
I. Große Sunda-Jnsew. Borneo ist nach Grönland und Neuguinea die
größte Insel der Erde, aber in seinem englischen wie niederländischen Teil meist noch
unabhängigen Stämmen wie den Dajaken überlassen. Schlanker sind die drei
anderen Inseln, das jetzt durch Tabakbau wichtige Sumatra mit der zinnreichen
Nebeninsel Baugka. jenfeit der Suuda-Straße Java, und Celebes, spinnen-
förmig aus 4 Halbinseln bestehend. Alle drei sind niederländische Besitzungen. Der
Schwerpunkt ist Java mit großen Städten an seiner ebenen N. - Küste; im W, die
Hst. *Batavia mit benachbarten, aber höher, also gesund gelegenen Vorstädten, wo
die Europäer wohnen, im O. ^Soerabaya [fjurabäja]; die Eingeborenen werden
durch die niederländische Regierung zu fleißiger Arbeit in den Pflanzungen, sowohl in
den eigenen als in denen der Regierung, gezwungen, so daß die auch von guten
Straßen durchzogene Insel wertvolle Erzeugnisse liefert, und zwar in drei Gürteln,
unten in größter Menge Reis und Zuckerrohr, auch feinen Tabak, darüber Kaffee,
Französisch-
Hinterindien.
Malaiische
Inselwelt,
a) Landes-
natur.
Bewohner,
c) Siedelungen.
Borneo.
Sumatra.
Celebes.
Java.
* Der niedrige, dicke Stamm der Sagopalme ist fast ganz mit dem stärke-
mehlreichen Mark gefüllt, das gekörnt den (echten) Sago des Handels liefert.