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1. Schulgeographie - S. 133

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 21. Iberische Halbinsel. 133 werden, ähnlich wie in Marokko; das Land ist finanziell von England ganz abhängig. Durch den englischen Handel mitbedingt, herrscht Teegenuß vor? die Ausfuhr besteht vor allem in Wein, besonders nach England, daneben in der Rinde der Korkeiche zu den Flaschenkorken. Der Portugiese haßt den Spanier, so nahe er ihm verwandt ist; das Portugiesische ist nur wenig vom Spanischen unterschieden. Die Flüsse Portugals kommen zwar alle aus Spanien, fangen aber erst in Portugal an befahrbar zu werden, verbinden also die beiden Staaten kaum. In Volkszahl und Weinertrag ist das so ausschließlich litorale' Portugal doch 1/5 der ganzen Halbinsel, dem Areal nach nur 1/6. Die beiden einzigen Großstädte liegen als große Handelsplätze an den beiden wichtigsten Flußmündungen: ^Lissabon an der seeartigen Verbreiterung des Tajo (portugiesisch Tejo [tescho]) vor seiner Ausmündung, mit über 3 Ht. E., * Porto2 an der Mündung des Duerp (portugiesisch Douro [doiro]); es ist der Ausfuhrort des feurigen Portweins. & J Ii. Spanien ist fast so groß wie das Deutsche Reich, aber besitzt noch nicht Ii. Spanien. 78 der deutschen Bevölkerung und nicht die seiner Raumgröße und seinem einstigen Ruhm entsprechende Macht; doch ist das Land etwas industrieller und besser angebaut als Portugal, wenigstens im S., soweit die Gebirgsbäche reichlichere Wassermengen für die Berieselung darbieten, die öfters nach arabischem Vorbild eingerichtet ist, so daß gartengleiche Fruchtgefilde entstehen. In den „Huertas" vou Valencia sichert ein Wasserrecht jedem zur Wassergenossenschaft gehörenden Grundbesitzer eine bestimmte Menge Nieselwasser, und ähnlich sind bei Granada die Vega [Wega] eingerichtet. Hauptausfuhr sind neben Wein und Ll Metalle, namentlich Blei, wovon reichlich in den Gruben am S.- Abhang der Sierra Nevada gewonnen wird. An die alte Ver- knüpfung mit dem tropischen Amerika gemahnt die Schokolade als Nationalgetränk und das viele Zigarren- und Zigaretten-Rauchen; durch die Spanier kam die alte Jndianersitte des Tabakrauchens nach Europa. 1. Die Nordküste, wo man Apfelwein statt Traubenwein gewinnt, hat nur kleine Städte, aber eine körperlich tüchtige, redliche und fleißige Bevölkerung; manche wandern aus ihrer oft kargen Bergheimat zeitweise nach den großen Städten im S. auf Verdienst aus, so die Gallegos sgaljegosj, d. h. die Bewohner Galiziens, als Wasserträger. Im O. schließen sich an das W.-Ende der Pyrenäen die baskischen Provinzen an, darunter Biseaya oder Vizcaya [wißfrua], nach der der Meerbuseu heißt; die Basken [tüdekm] sind die von Vermischung mit Fremden reiner gebliebenen Nachkommen der Iberer, nach denen man die Halbinsel nennt; sie sind nicht wie die übrigen Bewohner der Halbinsel romanisiert und reden noch heute ihre uralte Basken- Sprache; sie trieben von ihrer Küste aus zuerst in Europa beherzt den Walsischfang, dem jetzt fast nur noch die Bewohner des No. der nordamerikanisck>en Union und die Norweger im großen obliegen, f ) 2. Kastilien ist das Kernland der spanischen Monarchie, an das sich die an- deren ^.eile des Staates erst allmählich angliederten. Hier lebt der echte Spanier, stolz, ritterlich und genügsam, aber anstrengender Arbeit abgeneigt, ein leidenschaftlicher Freund der Stierkämpfe, die überhaupt in Spanien die beliebtesten Schauspiele sind; hier ist auch die spanische Literatursprache entstanden, die darum in Spanien allein das Kastilianische genannt wird. ^Madrid, die Mittelpunktsstadt der Halbinsel, * d. h. der Küstenzone (Utus) angehörig. — 2 d. h. im Portugiesischen Hasen (lat. portus).
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