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1. Schulgeographie - S. 260

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
260 Vii. Mitteleuropa. endlich das flache Gewässer mit seinem Moder füllte. Das sind Unter- Wassermoore, im Gegensatz zu jenen bräunlichen Überwassermooren oder Hochmooren. Selbst über das Steinhnder Meer zieht sich die Rasendecke immer weiter vom Ufer hinüber. Früher lagen die Moore Wirtschafts-ganz brach oder wurden, abgesehen vom Torfstich, nur als Buchweizen- im ^ Moor kodett benutzt, indem die natürliche Pflanzendecke mühsam abgebrannt wurde, wobei sich Höhenrauch entwickelte, der über ganz Nw.-Dentsch- land fortzog; die Asche mußte dann den dürftigen Dungboden bilden. Jetzt entwässert man die Moore und behandelt den trocken gelegten Boden mit Kunstdünger, z. B. Chile-Salpeter, Staßsurter Kalisalz oder Thomas- schlacke, einem zu Pulver gemahlenen Rückstand bei der Erzverhüttung, und erzielt durch solche Veränderung der Bodenznsammensetznng Wiesen- oder gar Ackerland. aufdermarsch, Die Marschen sind waldlos, aber wegen ihres fruchtbaren Bodens, auf dem der beste Weizen wächst und bei der Milde des Winters das Rindvieh fast das ganze Jahr hindurch die trefflichste Weide findet, auf der Geest, dichter bewohnt als die Geest. Diese trägt erst in größerer Entfernung vom Gestade Kiefern- und Eichenbestände; ihre Volkszahl ist gering, hebt sich aber beträchtlich ans dem besseren Boden vor dem Gebirgssnß, be- sonders in der industriellen Rheingegend. Bewohner. Seit alters haben hier allein Deutsche gewohnt (daher reinster deutscher Typus x) und unverrückt dieselben 3 Stämme: an der Küste und auf den Küsteuinseln die Friesen, im Binnenlande bis gegen den Rhein hin die Sachsen (Ostsalen nach der Elbe zu, Engern an der Weser, Westfalen weiter w.), im Sw. die Franken. Zwar ist hier die Sprache der Friesen sast nirgends mehr bewahrt, wie auf den Nord- friesische» Inseln dies der Fall ist, sondern von niedersächsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses52 verdrängt um- gekehrt die des Sachsenhauses 3 ans den Nachbarstrichen der Geest. 1 d. h. die deutsche Eigenart des Aussehens (lichte Hautfarbe, rote Waugeu, blaues bis blaugraues Auge, blondes oder hellbraunes Haar) wie es bei den nordi- schen Germanenvölkern und bei den aus Nw -Deutschland stammenden Engländern wiederkehrt. — 2 Roter Backsteinbau unter rotem Ziegeldach; Schenne nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach; in den quellen- losen Marschen Regenwasserleitung vom Dach (aus eiuer Zisterne) in die Küche. — a Uraltes Bauernhaus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fachwerk gebaut, mit hohem Strohdach, unter dem das Getreide lagert; die Stalluugeu r. und l. neben der „Deele", d. h. der Hausflur, in welche man durch die Torfahrt eintritt; gleich da- hinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. l>. was. V-vv^I t : otllj <>ug!y -y ir. 7 «
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