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1. Schulgeographie - S. 286

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 Viii. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. Wwjchasts- wohlbestellte Fluren als Savanne erblickt. Gebaut wird Getreide, Haupt- sächlich Mais und Maniok, eine im tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und breit angebaute, strauchige Wolfs- milchpflanze (Enphorbiacee), deren mehlreiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen, ebenso Jam, die man als süße „Kartoffel der Tropen" bezeichnet, die starkemehlhaltige Knolle einer Schlingpflanze, ferner die Erdnuß; diese Leguminose heißt danach, daß ihre Blüten beim Aus- reifen der Frucht in den Boden einwachsen; die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrucht enthalten ein vorzügliches Öl. Baumwolle wird gehegt und wächst auch wild. Viehzucht wird besonders stark auf der Hochfläche betrieben; hier gedeiht neben dem Rind auch Pferd und Esel. Fischerei ist lebhaft auf der Lagune. Außerdem üben die Togoneger von jeher Banmwollweberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitnng. Nutzung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete. Leider mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern befahrbare Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer den Kautschuk vou unserer Togo- Hochfläche den Volta hinunter, während bis jüngst bloß mühsame Negerpfade zur deutschen Küste hinabführten, wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtheit des Küstenmeers allein durch Boote mit dem Land Verkehren konnten. Kautschuk ist jetzt das wichtigste Erzeugnis des Landes. Auf dem Kopf der Neger kommen ferner an die Küste oder an die Haltestellen der Eisenbahn Palmöl und Palmkerue. Diese beiden Erträgnisse der Olpalme bildeten bis vor kurzem den wertvollsten Aus- suhrgegenstaud der Westküste des tropischen Afrika. Die Kerne der Ölpalmsrncht bergen ein noch feineres Öl als ihr Fruchtfleisch. Das Öl kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern (vergl. S. 81 Anm. 3), die Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt, der Preßrückstaud liefert ein Kraftfutter fiir das Rindvieh, die Palmkuchen, ebenso wie der Rückstand der Kopra-Auspressung zum Gewinnen des Kokosöls die Kokoskuchen. In den europäischen Faktoreien an der Küste werden die Erzeugnisse der Negerwirtschast gegen Baumwollwaren, Spirituosen, Gewehre und Pulver verkauft. Über die Küste sind die Faktoreien noch wenig ins Binnenland vor- gedruugeu; dort aber habeu ihre Inhaber neuerdings eifrig Kokospalmen gepflanzt, daß man deren schon über 100 T. zählt. Jetzt tritt erfolgreicher Baumwollbau hinzu und das Landesinnere ist von Lome aus durch Eisenbahnban bis Palime erschlossen. — Ortschaften. Das frühere Strauddörfcheu Lome hat den Vorzug, nicht durch die Küstenlaguue vom Binnenland getrennt und beengt zu sein; es ist daher unter der deutschen Herrschaft zu einer hübschen Stadt mit breiten, von Kokosalleen beschatteten Straßen, stattlichen Regieruugs- und Faltoreigebäuden erwachset: und Sitz des Gouverneurs geworden, auch Anlegeplatz der Schiffe. Ein Pier, d. h. eine quer durch die Flachsee vor der Küste gebaute Landungsbrücke, ermöglicht das Anlegen der Schiffe. Einer der be- dentendsten Marktorte an der Küste ist ferner Anecho. Indessen gibt es im Innern unter den zahlreichen Negerdörfern noch manche volkreichere Orte mit vielbesuchten Wochenmärkten. Zur volkreichsten Stadt erblühte jüngst Kete-Kratji am Volta durch seineu regen Handelsverkehr mit dem gewerbreichen Nigerland im N.; denn von hier aus abwärts ist der Fluß schiffbar. Der Ort ist eilte Doppelstadt, n. von der
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