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1. Schulgeographie - S. 318

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
318 I. Die (Erbe als Himmelskörper. nur 2.5 bis 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren, wahrscheinlich eisenartig schweren Stoffen zu- sammengesetzt sein. Der Mond z. V. ist fast nur halb so dicht als die Erde, außerdem auch bei weitem kleiner, er übt also aus doppelter Nr- sache auf alle Gegenstände an seiner Oberfläche eine viel schwächere An- ziehnng aus als die Erde; ein Zentner könnte auf dem Mond von einem Kinde gehoben werden; denn ein Zentner müßte sein Gewicht dort nicht bloß fast anf die Hälfte, fondern wegen der Kleinheit des Mondes auf 8 Kilogramm vermindern. Von einer thermisch im Jahreskreislauf nicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu, jedoch in sehr nn- gleicher Schnelligkeit, am schnellsten in Steinkohlenlagern. Bei durch- schnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 m und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (»och nie erbohrten) Tiefe von 33x100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers er- warten; denn der Siedepunkt erhöht sich mit dem Druck, dieser aber ist, je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin, desto gewaltiger. Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1 km in die Tiefe; mit dem Erdbohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km (in Oberschlesien). Eine rätselhafte Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird vou der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununterbrochen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden unregel- mäßigen Veränderungen, die in ursächlicher Beziehung zu solchen auf dem Sonnenkörper stehen. Der wertvollste Nutzen, den wir vom Erdmagnetismus ziehen, liegt in seiner Kraft, die im Kompaß schwingende Magnetnadel in eine bestimmte Richtung zu bringen. Nur aus wenigen Linien der Erdoberfläche weist die sogenannte Nordspitze derselben genau gen N., sonst ist ihr überall ö. oder w. „Mißweisung" d. h. Ab- weichung vom Ortsmeridian (Deklination) eigen. Die Linien gleicher Mißweisung (Jsogonen) ziehen meist ähnlich wie die Meridiane, wandeln aber im Lauf der Jahrhunderte langsam gen W. oder gen O. Deutschland hat in unserer Zeit w. De- klination; diese beträgt jetzt im äußersten Osten Deutschlands 4°, in Berlin 9°, im äußersten Westen Deutschlands 13 0 und verringert sich örtlich in 10—15 Jahren um 1 °. Die kleinen täglichen Störungen sind am unbedeutendsten, wenn die Sonne diemenigsten Flecke hat, am beträchtlichsten in den Jahren der Sonnenflecken-Maxima (S. 308), fast zuckend vor dem Eintritt der Polarlichter, auch an Orten, wo man diese Pracht- vollen Lichterscheinungen sich nicht über den Himmel ausbreiten sieht. Die Polar- lichter werden am häufigsten in den beiden Polarzonen gesehen; arktische Nordlichter treten gewöhnlich gleichzeitig mit antarktischen Südlichtern auf. Schon in unseren Breiten sieht man sie selten, innerhalb der Wendekreise fast nie und stets nur schwach.
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