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1. Schulgeographie - S. 345

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Bodenerhebungen. 345 nischen Gesteins entstehen oder mehr oder minder glocken- und domförmige Einzelberge (S. 178, 231 f.), die teils einmaligem Ausbruch ihr Dasein verdanken („monogen" = einmal entstanden) oder häufigeren Eruptionen („polygen" -^vielfach entstanden); dazu gehören auch Schichtvulkane wie der Vesuv, d. h. Berge, die aus Auswürflingen und aus Aschenmassen, nicht allein aus feuerflüssig ausgestoßenem Gestein aufgebaut sind. Von Vulkanen kennt man mindestens 325 tätige1, darunter einige eist vor kurzem entstandene, und noch mehr erloschene.2 Sie durchbohren mit ihren Schloten siebartig das Gestein der Erdrinde und sind meist unfern dem Meere reihenartig ge- ordnet; die großartigste Vulkanreihe zieht vom O. des Bengalischen Meerbusens um das ganze pazifische Weltmeer herum. Nur der Australkontinent ermangelt der tätigen Vulkane. Eruptionen früherer Erdalter ergaben die Porphyr-, Basalt-, Phonolith- und Trachytberge, deren Masse als seuerflüssige Lava aus dem Erdinnern quoll, ohne daß dieses aus lauter Lava zu bestehen braucht. Sie besitzen zwar keine Krater, die basaltischen jedoch gewöhnlich Kegelform wie die Vulkane der Gegenwart. 5. Einsturz von Felsmassen läßt die in höherer Lage bleibenden Teile als Horstgebirge erscheinen, oder Auffaltung der Erdrinden- maffen erzeugt Gebirgsrücken (S. 207), besonders häufig an den Küsten, wie am vollkommensten Südafrika, O.-Australien und die pazifische Seite Amerikas zeigen. Wo Faltungsgebirge gegenwärtig dem Meere fern liegen, läßt sich in der Regel beweisen, daß sie in früheren Zeiträumen der Erdgeschichte Feftlaudküften bildeten (Ural, Alpen, Himalaja). Mit der genaueren Morphologie (d. h. Gestaltenlehre) der Gebirge beschäftigt sich die Orometrie, die Lehre von den Maßen der Gebirge. Viel großartiger als der Vulkanismus arbeitet die Gebirgsfältelung an der Ausgestaltung der Erdoberfläche. Vermutlich war die Erde einst feuerflüssig, erstarrte erst im Laufe unberechenbar langer Zeiträume durch Ausstrahlung ihrer Wärme in den äußerst kalten Weltraum und unterliegt noch gegenwärtig, wie jeder sich abkühlende Körper, einer langsamen Zusammenziehung. Dadurch runzelt sich ihre Außenseite gleich der Schale eines durch Trocknen zusammenschrumpfenden Apfels. Die Figur auf S. 346 stelle einen Querschnitt durch ein mehrkammiges Faltungsgebirge (etwa den schweizerischen Jura) dar; man sieht sofort, daß ein solches Gebirge bei Wiederebenuug seiner ver- bogenen Schichtgesteine (S. 49) bei gegenwärtigem Abstand vom Erdmittelpunkt nicht Raum fände zwischen seinen einschließenden Felsmassen am Fuße, daß mithin die ehe- malige Horizontallage seiner Schichten nur in einer Zeit möglich war, als die Erde noch etwas umfangreicher war. Ausgeglättet würden die Felsschichten des Schweizer Juras 5, die der Westalpen sogar 120 km weiter reichen als heut ihr Gebirgssuß. Die horizontal gedachten Schichten des Schweizer Juras würden demnach bis gegen Bern und Lausanne, die der Westalpen bis in Mailands Länge sich erstrecken. Auch sieht man, daß der Faltenwurf nicht durch Druck aus der Tiefe entstanden sein kann, 1 S. 56f., 58, 66, 67, 69, 76, 90, Ulf., 147, 213, 295, 299, 342. — 2 S. 90, 100, 115, 217, 225, 227, 229, 231 f., 253, 287.
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