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1. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 27

1911 - Leipzig : Dürr
— 27 — Am Nordrande des mittelsächsischen Berglandes erhebt sich der Rochlitzer Berg, der aus rötlichem Porphyrtusf, einem wertvollen Baustein, besteht (große Brüche auf dem Gipfel). Breiter wird das Muldental bei Rochlitz und Colditz, aber erst unterhalb Grimma (bekannt durch seine Fürstenschule; in der Nähe Kloster Nimbschen, in dem Luthers Gemahlin Nonne gewesen ist) verläßt die Mulde das sächsische Hügelland und tritt in das norddeutsche Tiefland ein. Zwischen welchen der genannten Städte mündet die Freiberger Mulde ein? Lebhafte Gewerbtätig-keit, besonders Herstellung von Tapeten und Mühlenerzeugnissen, ist in Wurzen zu finden, wo die starkbenntzte Eisenbahn Leipzig Dresden den Muldenlauf kreuzt. Nordöstlich von Wurzen erheben sich aus der Ebene die aus festem Gestein bestehenden Hohburger Berge. 6. Der westlichste Teil Sachsens gehört zum Gebiet der Weißen Elster. In ihrem Quellgebirge, dem nach ihr benannten Elstergebirge, sind die meist sanft gewölbten Berge durch niedrige Einsenkungen getrennt; daher ist es, obgleich es nach dem Egertale ziemlich steil abfällt, leichter als das Erzgebirge zu überschreiten. Welcher Berg liegt an der südlichsten Stelle des Königreichs Sachsen? Mit seiner nördlichen Abdachung, deren Rücken aber nicht so gleichmäßig parallel angeordnet sind wie die des Erzgebirges und dadurch eine größere Mannigfaltigkeit des Landschaftsbildes erzeugen, bildet es das Vogtland (so genannt nach den kaiserlichen Statthaltern, den Vögten, die das Land im Mittelalter verwalteten). Den gebirgigen Teil des Vogtlandes bedecken ausgedehnte Walduugeu; inmitten solcher ist das vielbesuchte Bad Elster gelegen; der nördliche, mildere Abschnitt enthält viel Ackerland, und der Reichtum an Wiesen ermöglicht eine starke Rinderzucht. In den meist in den Tälern gelegenen Städten und größern Dörfern blühen verschiedene Gewerbe, fo in Markneukirchen und Klingental der Bau von Musikinstrumenten, iu Adorf die Perlmutterindustrie, in Ölsnitz, Plauen, Elsterberg, Treuen, Auerbach, Falkeusteiu, Mylau, Netzschkau, Reichenbach hat die Weberei und die Anfertigung von Weißwaren (besonders von Gardinen und gestickter Wäsche) ihren Sitz. Gefördert worden ist die Gewerbtätigkeit durch die günstige Lage des Vogtlandes; denn da nach dieser Gegend die Leipziger Tieflaudsbucht am weitesten vordringt, erreicht man hier am bequemsten von N aus Bayern und Böhmen. Wo die Wege nach diesen Ländern auseinandergehen und der Verkehr von Thüringen und Schlesien her einmündet, hat sich in einer Talaue der Weißen Elster Plauen (— Floßplatz) zur Großstadt entwickelt. Seine Web- und Stickwaren, die „Planensche Ware", werden nicht nur nach andern Gegenden Sachsens und Deutschlands, sondern auch nach fernen Erdteilen verkauft. Bedeutend ist auch der Absatz der Gerbereien Plauens, für welche zum Teil die vogtländische Viehzucht den Rohstoff liefert. In die harten Gesteine des Vogtlandes haben sich die Flüsse tief eingegraben; das Tal der Elster und das der Goltz sch werden von der Hauptbahn der Gegend, die von Reichenbach über Plauen nach der bayrischen Stadt Hof führt, auf hohen Brücken überschritten. An manchen Stellen sind die Täler von steilen Felsen eingefaßt; durch große landschaftliche Schönheit zeichnen sich das Elstertal und das der Trieb bei Jocketa aus (Vogtländische Schweiz). Unterhalb Elsterberg verläßt die Weiße Elster das Königreich Sachsen und durchfließt zunächst thüringische Staaten. Von den Ortschaften, die in diesem
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