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1. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 66

1911 - Leipzig : Dürr
— 66 — Die Niederungen des Pariser Beckens sind wohl angebaut; namentlich zeichnet sich das Tal der Loire zwischen Orleans und Angers [angfdje], der „Garten Frankreichs", durch seine Fruchtbarkeit aus. Leider ist das Quellgebiet dieses Stromes und seiner Zuflüsse waldarm geworden, so daß die Niederschläge schnell abfließen und verheerende Hochwässer erzeugen. Die Loire hat daher in ihrem Mittellauf wechselnden Wasserstand und unbeständige Ilsen die Schiffahrt benutzt aus diesem Grunde Seitenkanäle (vergl. die Garonne, bei der die Verhältnisse ähnlich liegen). Auf der Seine gehen mittlere Seeschiffe bis Rouen, kleine bis Paris; die größten der vielen Windungen sind jetzt durch Kanäle abgeschnitten worden. In welcher Landschaft liegt die Mündung der Seine? Paris (3 Mill.) hat mehr Einwohner als die übrigen 14 Großstädte des Landes zusammen. Es ist entstanden an der Stelle, wo der Übergang über die Seine durch Inseln erleichtert war, und wo der gewundene Lauf des Stromes beginnt. Für seine Entwicklung kommt auch in Betracht, daß es von Landschaften mit verschiedenartigen Erzeugnissen umgeben ist: die Normandie versorgt Paris mit Vieh. Geflügel und Obst, die Gegend von Orleans und Tours liefert Getreide und Gemüse, die" Champagne Wein; aus deu an der Nordgrenze gelegenen Gebieten bezieht es Kohlen und Industrie-Erzeugnisse. Seine günstige Lage hat es schon Mh die Hauptstadt und die bedeutendste Binnenhandelsstadt Frankreichs werden lassen- es ist aber auch die erste Industriestadt (Luxusartikel und Kunstgewerbe) und der geistige Mittelpunkt des Landes. Vor den Toren von Paris liegen größere Vororte: Versailles (Schloß Ludwigs Xiv., in dem 18. Januar 1871 Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen wurde), St. Denis (Grabstätte der französischen Könige). Wichtige von Paris ausgehende Eisenbahnen sind: 1. P.—Lyon—marseille, 2. die Mt.-Eenisbahn (der englisch-ostindische Verkehr benutzt diese Strecke). 3. P.—Troyes—belfort — Basel—arlberg — Wien, 4. P.—Nancy—straßburg—wien—konstantinopel. 5. P.—Metz—mainz—frankfurt a. M., 6. P.—Namur—lüttich—köln—berlin—st. Petersburg, 7 die Bahnen nach den Seehäfen Calais, Le Havre, Brest und Nantes. 8* P —Orleans—tours—poiüers—bordeaux—bayonne—lissabon. Die Hauptseehäfen für das Pariser Becke» sind Lc Hav-c, das in lebhafte» Handelsbeziehungen mit England und Amerika steht, und Nantes das aber von großen Seeschiffen nicht mehr erreicht werden kann (Vorhafen St. Nazarre). 6. Günstige Hafenverhältnisse hat die st-il abbrechende, buchtenreiche Küste der Bretagne. Weif aber die wenig ergiebige innere Hochfläche nicht viel für den Handel liefern kann, und wegen der weitern Entfernung von Parrs Md se bst die größten Küstenorte nur Mittelstädte, wie der Kriegshafen Brest. Die seetüchtige Küstenbevölkerung der Halbinsel treibt viel Fischfang; französische Fychersahrzeuge. besonders solche von St. Malo. beteiligen sich an dem Kabeljau* und He^ng -fang auf den Bänken von Neufundlands und bei Island. Den Namen hat te Bretagne nach den keltischen Briten erhalten, die nach der Besitzergreifung Srt- i) Hier die französischen Inseln St. Pierre und Miquelvn.
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