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1. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 2

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Einleitung. Mündungsgebiet des Rheins, das Rheinische Schiefergebirge und das lothringische Stufen- land hinweg zum Kamm des lvasgenwaldes, der eine gute natürliche Scheide bildet. Die Burgundische Pforte, Rhein und Lodensee bilden auch im 8 offene Straßen, Da- gegen ist der Kamm der nördl. Ralkalpen wiederum eine scharfe Grenze. Nachdem sie sich wiederum im Alpenvorland, das von der "Donau durchflössen wird, geöffnet hat, bildet im 80 die Umwallung Böhmens einen ausgezeichneten natürlichen Abschluß. Nach 0 ist aber weiterhin die Grenze völlig geöffnet. Sie geht hier zweimal einknickend nach No über mehrere Flußläufe hinweg. Die Ost- und Nordsee bilden V4 der deutschen Grenzen überhaupt. Deren Unnatürlichkeit spiegelt sich auch in der Gestalt Deutschlands wieder, die aus drei nach 0 kleiner werdenden Vierecken besteht. Das nachbarreichfte Land Europas. Deutschland ist, abgesehen von den Staaten der drei südeuropäischen Halbinseln und Rumänien, allen Ländern Europas benachbart, teils an seinen Landgrenzen, teils an seinen Meeresgrenzen über Nord- und Ostsee hin- weg. Rein anderer Staat Europas ist so nachbarreich- Deutschland erweist sich somit als das Mittel- und Herzland Europas. Der drittgrößte Staat unseres Erdteils. Europas starke senkrechte und wagerechte Gliederung bringt es mit sich, daß in ihm sich meist kleinere Staatengebilde entwickelt haben. So kommt es, daß Deutschland, obgleich es nur Vis Europas (540 000 qkm) ein- nimmt, nur von Nußland, das allerdings mehr als die Hälfte Europas umfaßt, und von Österreich-Ungarn (675 000 qkm) übertroffen wird. Ein Schollenland. Die deutschen Klpen sind Hochgebirge, das übrige gebirgige Deutschland ist Mittelgebirge, der N Tiefland. Der schmale Nlpenstreisen gehört dem größten Faltengebirge Europas an, das sich im Tertiär gebildet hat. In diesem Zeit- alter tauchte auch ein uraltes, fast schon abgetragenes Gebirge wieder auf, auf dem sich die Ablagerungen langer Zeiträume niedergeschlagen hatten, und wurde mosaikartig zerstückelt, in Schollen zerlegt. Mit diesen Bewegungen hingen auch zahlreiche vulkanische Ausbrüche zusammen. So bildete sich das deutsche Mittelgebirge. Kuch die tiefer liegen- den nördl. Gebiete wurden vielfach zerbrochen, vereinzelt treten auch im norddeutschen Tiefland Felsmassen zutage. Meist aber sind sie überdeckt von den Ablagerungen des Tertiärmeers und des Diluviums. Zwei Hauptrichtungen der deutschen Mittelgebirge. In dem vielgestaltigen Mittel- gebirge kehren zwei Hauptrichtungen wieder. Die eine geht von Nw nach So, sie zeigt sich z. B. in dem langen Zuge vom Teutoburger- bis Böhmerwold und in den Sudeten' man bezeichnet sie neben anderen Namen auch als sudetische. Die andere Richtung von Sw nach No wird die erzgebirgische genannt. Beide Richtungen treffen z.b. am Fichtel- gebirge rechtwinklig aufeinander. In diesen Richtungen haben vornehmlich die gebirgs- bildenden Kräfte (Hebungen, Senkungen, Einbrüche) des deutschen Schollenlandes gewirkt. (Daneben tritt im Sw noch eine nordnordöstl. Richtung auf, so am Schwarzwald und dem Wasgenwald, man nennt sie die mittelrheinische.) Deutschlands Zug zum Meer. Deutschland zeigt im großen und ganzen eine 5lb- dachung nach N. Die Erhebung der mitteldeutschen Gebirgsschwelle zerstört diesen Kufbau nicht, da sie vielfach durchbrochen ist. Dadurch bekommt unser Vaterland einen entschiedenen Zug zum Meer. Außerdem läßt sich an dem Laus der deutschen Ströme noch z. T. eine Abdachung nach Nw bemerken, also nach der Richtung des offenen Ozeans. Dadurch wird der Zug zum Meer noch verstärkt. Nur im S zeigt der Donaulauf eine binnenländische Abdachung nach 0 an.
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