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1. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 7

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Völkerleben und Siedelungen. 7 Bodenfruchtbarkeit, dem Mangel an Erdschätzen und dem rauhen Klima sind die größeren Plätze als Verkehrs- und Brückenorte erwachsen. Iii. frühzeitige, hohe Uulturblüte. Die Gunst der Verkehrslage macht die vor- alpine Hochfläche zum Schauplatz wichtiger geschichtlicher Ereignisse. Die Römerherrschast faßte hier zuerst auf deutschem Boden Fuß. Im Mittelalter hat der Donauverkehr nach dem Grient (Konstantinopel) und die Nachbarschaft des fortgeschritteneren Italien auf die Belebung von Handel und Gewerbe, Kunst und Bildung äußerst wohltätigen Ein- sluß geübt, prächtige Bauten und Sammlungen zeugen von diesen Glanzzeiten. Ubergreisen Bayerns in schwäbisches stammesgebiet. Im Sw gehört ein kleines Stück zum Großherzogtum Baden und dem preußischen Fürstentum hohenzollern. Mit dem Viereck zwischen Bodensee und Iller reicht das Königreich Württemberg auf das rechte Donauufer hinüber. Die weitaus überwiegende Masse (85°/o) des Vorlands östl. der Iller besitzt das Königreich Bayern. Die alte Stammesscheide ist der Lech. Links des Stromes hausen Schwaben, die durch beweglichen Geist und kaufmännischen Sinn besonders ausgezeichnet find. Daher findet sich bei ihnen lebhafte industrielle Tätigkeit (Weberei, Maschinenbau- Handel). Die Bayern östl. des Lech verbinden mit körperlicher Rüstigkeit urwüchsige Derbheit und widmen sich mit Vorliebe dem Bodenbau. Zäh halten sie an dem Überlieferten (auch an der katholischen Kirche) fest. Die Volksbildung steht durch die Schwerfälligkeit der bäuerlichen Bevölkerung noch zurück. Siedelungen. Das badische Konstanz (25 000), Brückenstadt am Rhein und Boden- see mit wichtigen Bahnverbindungen (Schwarzwaldbahn). An dem klimatisch begünstigten Nordrand des Bodensees: Friedrichshafen (württembergisch), jetzt durch Zeppelins Luft- schiffhalle weltbekannt. Das bayrische Lindau (und österreichische Bregenz) mit regem ver- kehr. Ulm (55 000), württembergische Festung an der Illermündung, Beginn der Donau- schissahrt, Brückenstadt vor einem Iurapaß ins Neckartal, berühmter Dom mit höchstem Kirchturm der Welt. Kugsburg (altröm. 5lugusta vindelicorum) (100 000), Schnitt- punkte der alten Salzstraße über die Hochfläche mit dem aus dem Lechtal über Inns- brück und den Brenner nach Italien führenden Weg; Großindustrie (Weberei) mit der Wassertriebkraft von Lech und Wertach. München (570 000), Übergangsplatz der Salz- ftraße über das hier feste Isarufer- heute der Eisenbahnknotenpunkt Süddeutschlands für den Verkehr nach Italien und Österreich- ,,Isarathen" mit berühmten Bauten, Kunst- sammlungen und Lehranstalten (2. deutsche Universität, Kunstakademie, technische hoch- schule)^ Getreide- und holzmarkt, weltberühmte Bierbrauerei, auch Maschinen-, Handschuh- und Möbelfabrikation. Landshut an der Isar, ehemaliger Kursürstensitz, Marktplatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Ingolstadt, Festung zum Schutz des Donauübergangs ins Mmühltal. Regensburg (50 000), gegenüber der Regenmündung, mit zahlreichen altertümlichen Bauten, Ausgangspunkt der Dampfschiffahrt auf der Donau; Kreuzungs- punkt der Straßen aus Mitteldeutschland (Berlin, Leipzig) nach dem 8 und vom Mittel- rhein (Frankfurt) nach Wien,- durch den Tauser paß Verkehr nach Böhmen (Pilsen, Prag),- etwas unterhalb die Walhalla mit Büsten berühmter Deutscher von Krmin bis Moltke. Passau (castra Batava) in malerischer Lage an der Innmündung. Ilmberg, Mittelpunkt der Gberpsalz mit Eisenindustrie. tob Iv. vergleich zwischen Berlin und München. 1. In der Mitte einer räumlich weitgedehnten Ebene. 2. Hn einer fahr- bzw. flößbaren Wasserstraße. 3. Kreuzungspunkt zahlreicher Eisenbahnlinien. 4. Spreeathen, Isarathen. 5. Starker Fremdenverkehr. 6. Re- sidenzstädte der bedeutendsten Königreiche.
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