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1. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 81

1883 - Wiesbaden : Kunze
Vom Klima. 81 betrifft, so richtet sie sich 1) zunächst und hauptsächlich nach der Polhöhe der Länder, und es läßt sich im allgemeinen sagen: je entfernter von den Polen, desto wärmer, und je näher denselben, desto kälter. Allein wenn in der Nähe des Äquators die Temperatur sich das ganze Jahr hindurch ziemlich gleich bleibt, so beginnt schon einige Grade n und s davon ein Unterschied von 2 Jahreszeiten, einer nassen (Sommer), wo die Sonne am höchsten, und einer trocknen (Winter), wo sie am schrägsten steht. In der gemäßigten Zone wächst der Unterschied, es zeigen sich 4 Jahreszeiten, die nahe dem Polarkreise wieder in 2, einen höchst kurzen Sommer und einen sehr langen Winter, übergehen. Hat man zu bestimmten Stunden eines Tages den Stand des Thermometers beobachtet und aufgezeichnet, so ergibt sich leicht aus den verschiedenen Angaben der Durchschnitt, d. h. die mittlere Hempe- ratur des ganzen Tages; aus der mittleren Temperatur der Tage geht die eines Monats, einer Jahreszeit hervor. Bei der Betrachtung der Temperaturverhältnisse eines Ortes ist indes nicht bloß die mittlere Temperatur des ganzen Jahres von Bedeutung, sondern auch die der einzelnen Jahreszeiten, be- sonders bei weiterem Abstand von den Tropen, weil die Verlängerung der Sommer- und die Verkürzung der Wintertage von vielem Einflüsse ist. So dauert z. B. der längste Tag in Petersburg 18 7a Stunden, in Drontheim über 20 Stunden; es steht also die Sommersonne, wenn auch tief, sehr lange über dem Horizonte. Die mittlere Temperatur der drei Wintermonate beträgt zu Frankfurt etwa 1/2 0 über Null, zu Drontheim 5u unter Null; dagegen ist sie in den drei Sommermonaten für beide Orte fast gleich. Sonst könnte auch zu Drontheim am 63. Breitengrade kein Korn gedeihen. Man hat auf Globen und Karten die Orte mit gleicher mittlerer Jahrestemperatur durch Linien verbunden; solche Linien nennt man Isothermen. Dieselben verlaufen aber meist nicht parallel mit den Breitengraden, sondern schwingen sich bald süd- bald nordwärts. Die Abnahme der Wärmegrade vom Äquator gegen die Pole zu ist also keine völlig regelmäßige; denn sonst müßten alle unter dem gleichen Breitengrade liegenden Orte auch die gleiche Temperatur haben. Daß dies uicht der Fall ist, hat darin seinen Grund, daß die Temperatur- unterschiede nicht bloß von der wechselnden Erdstellung zur Sonne und der dadurch bedingten Einstrahlung (Insolation) abhängig sind, sondern auch noch durch andere Umstände sehr wesentlich mit bestimmt Schachts Schulgeographie, 16. Aufl. 6
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