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1. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 175

1883 - Wiesbaden : Kunze
Frankreich. 175 Rhein-Kanal oder Elsässische Kanal Donbs und Rhein, der Marne-Rhein-Kanal Marne und Rhein n. s. w. Die Produkte Nordfrankreichs sind dieselben wie in Deutschlands Im 8 kommen noch andere hinzu: so Süd- fruchte und namentlich der Ölbaum in der Provence (spr. Prowa^nß) nahe dem Mittelmeere; Frankreich ist ferner das erste Weinland der Erde und reich an Obst aller Art. Der Bergbau Frankreichs jedoch kann sich mit dem deutschen nicht messen; am meisten finden sich noch Eisen, Kohlen und Salz; treffliche Heilquellen. Auch die Viehzucht, uameut- lich der Rinder und Schafe, steht der deutschen weit nach, und die Pferde sind bei weitem nicht ausreichend; dagegen viel Geflügel und im 8 Seidenraupen; große Fischerei. — Gewerbe und Handel blühen. Die Bevölkerung, fast durchaus (96°/0) römisch-katholisch (nur 11/2 Mill. Protestanten), ist viel dichter als auf der pyrenüischen Halbinsel; dies kommt davon her, daß der Boden weit weniger gebirgig ist, nicht soviel Grundstücke schlecht be- uutzt daliegen und überhaupt die Menschen viel fleißiger sind als in Spanien. Im Altertume hieß das Land Gallien; von Julius Cäsar erobert, ward es römische Provinz und die keltische Bevölkerung wurde romaui- siert, indem sie Sprache, Recht und Sitte der einwandernden Römer annahm, den gallischen Charakter aber bewahrte. Zur Zeit der Völker- Wanderung kamen die Einwanderungen germanischer Völkerschaften, und so gelangte das Land schließlich in die Gewalt der deutschen Franken, die dem Volke seinen neuen, gegenwärtigen Namen gegeben, aber auf die Sprache und auf den Charakter der Nation wohl keinen sehr be- deutenden Einfluß ausgeübt haben. Als des Franken Karl des Großen Reich sich in mehrere Teile trennte, entstand 843 wie ein eigener deutscher Staat, so auch ein eigenes Königreich Frankreich, und als der Stamm Karls erloscht kam 987 das Haus Capet auf den Thron, das zunächst in direkter Erbfolge, dann in mehreren Nebenlinien mit einer nur 22jährigen Unterbrechung während der Revolutionszeit bis zum Jahre 1848 im Lande regierte. Seit der Zeit Ludwig des Xiv., d i. seit dem Ende des 3vjährigen Krieges in Deutschland hat Frankreich auf das übrige Europa in den verschiedensten Richtungen einen großen Einfluß und zuweilen eine förmliche Vorherrschaft ausgeübt. Seit 1870/71 ist dieser maßgebende Einfluß gesunken.
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