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1. Handbuch der Geographie - S. 135

1914 - Breslau : Hirt
Hessisches Bergland, Weserbergland und Harz. 135 a) Rechts der Weser der bewaldete, wildreiche Soning (528 m), in dem viele Sandsteinbrüche be- trieben werden; an seinem Fuße und an der Weser das gewerbfleißige Holzminden (braunschweigisch). Gegenüber das Eggegebirge, längs des 9. Mer. v. Gr. Durch sein Umbiegen nach N.w., nahe der Lippe- quelle, entsteht der lange, im wesentlichen dahin gerichtete Gebirgszug, der gemeiniglich in der Anknüpfung an die Römerzeit in seinem östlichen Teile b) Teutoburger Wald genannt wird und in einem anderen Teile Osning heißtü Die Kette steigt bis 447 m an und reicht, etwa 150 Lm lang, an Höhe abnehmend, über die Gegend von Osnabrück, wo Steinkohlen- und Erzlager ausgebeutet werden, bis an die Ems. S.w. von Detmold trägt die Groten- bnrg, d. i. Großer Berg (388m), ein Bergkegel aus Quadersandstein, das Hermannsdenkmal. o) Der Süntel hebt unfern Hameln an und wird von der Weser durchschnitten, die in der Westfälischen Pforte ihr Durchbruchstal, von Münden bis Minden, verläßt. Rechts der Jakobsberg (186 m), links der Wittekindsberg (282 m). Dieser Lücke entspricht im Osning die Senke von Bielefeld, durch die einst die Weser geflossen ist, jetzt werden beide von der Cöln—mindener Bahn in der Linie Minden—herford- Bielefeld benutzt. Die Kette nähert sich dem Osning im W. und endet als niedriger, Steinkohlen und Eisen führender Höhenzug an der Hase bei Bramsche. Mit der Namengebung steht es ebenso unsicher bei dieser Kette wie bei der vorigen, Süntel heißt in der Tat nur die Kette ö. der Weser, doch wird Ost- und West- Süntel vorgeschlagen, und weiter westlich gilt der Name Wiehengebirge. Der beste wäre wohl „Weser- kette". Die Grenze zwischen Westfalen und Hannover springt über beide Ketten hin und her. Zu jener Provinz gehören Bielefeld (78), und Herford (33), beides Hauptsitze westfälischer Leinwandweberei; bei Biele- feld die Anstalten von Bethel, die Schöpfung eines Wohltäters seines Volkes; sodann Minden (26), ehemals Bischofssitz und Festung. In der Nähe das Schlachtfeld von 1759. In Hannover liegen Osna- brück, d. i. Brücke über die Hase (66), alte Bischofsstadt, bei der jetzt auf Grund von Kohlen- und Eisen- lagern eine bedeutende Industrie erwachsen ist, und in einer Weitung des anmutigen Durchbruchstales der Weser der alte Weserbrücken-, Schleusen- und Mühlenort Hameln (22). Lachsfang. Den breiten ö. Raum zwischen den beiden Bergketten füllt das Lippische Bergland im Fürstentum Lippe, fruchtbar und ausgezeichnet durch Linnenspinnerei und -Weberei. Gegen 12 000 Ziegelbrenner wandern allsommerlich zur Arbeit in die Ziegeleien der Nordseemarschen, die „Frieslandsgänger". Im Teutoburger Walde werden Mähnenschafe (Mufflons) vom Atlas gezüchtet. — Detmold (14), an der Werre, in anmutiger Umgebung nahe der Grotenburg. — Im Bade Salzuflen, an der Werre, die größte Stärkefabrik des Festlandes. — Das mit Bauten der Renaissance geschmückte Lemgo hat Gewerbtätig- keit in Meerschaum und Weberei. Von der Weserkette bis hinab ans Steinhuder Meer reicht das Fürsten- tum Schaumburg-Lippe. Residenz das freundliche Bückeburg (6). ck) Von dem buntgewürselten Berglande bis an die Leine gehören hierher die geologisch und ihrer äußeren Gestalt nach merkwürdige, der Kreidebildung ungehörige Hilsmulde, der langgestreckte Ith mit jähen Dolomitklippen und die hannoverschen Kohlengebirge, darunter der bogenförmige Deister, welche die gewerbliche Blüte der Hauptstadt gefördert haben. Alle diese Berge erheben sich durchweg zu 400 m. 3. Das Leinebergland, nach einem Stamme des alten Sachsens auch Ostfälisches Berg- land, wird von Thüringen getrennt durch das Hochland des Eichsfeldes und geht im N.o. in das ebenso durch Brüche mosaikartig in Schollen zergliederte Nördliche Harzvorland oder Subherzynische Hügelland über. Politisch gehört das Leinebergland überwiegend zu Han- nover, wird aber zerschnitten durch einen mehrfach gezackten braunschweigischen Streifen, der vom Harz nach der Weser bei Holzminden läuft. 1 1 Beide Bezeichnungen kommen im Munde des Volkes nicht vor. Dieses benennt nur die einzelnen Teile des Ge° birges. Ms Gesamtbezeichnung der Gebirgskette im s.w. Teile des lippischen Landes hört man dort nur den Namen „^ippilcher Wald' oder auch kurzweg „der Wald". Der Name des Tötehofes am Fuße der Grotenburg kann für der „Schlacht im Teutoburger Walde" nicht allzuviel beweisen, denn er wird wohl nur der „Große Hof bedeuten und kommt in dieser Bedeutung auch anderswo vor. Die bedeutenden Burgreste auf dem Berge be- zeugen allerdings, daß dieser eine Stätte altdeutscher Kämpfe war, scheinen aber eher auf die Sachsen- als auf die herus erzett zurückzuführen zu sein. Dennoch zieht der Berg in dieser Frage durch seine hervorragende Lage mit emer gewpfen mneren Wahrscheinlichkeit immer wieder die Blicke auf sich. S. auch Bild 85, S. 225.
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