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1. Handbuch der Geographie - S. 653

1914 - Breslau : Hirt
Das Weltall. 653 Sonne wurden. Als durchschnittlicher Wert für die Erddichte fand sich durch andere nach ähnlicher Methode an- gestellte Versuche der Betrag 5,5. Die Horizontebene eines Ortes ist senkrecht zu dessen Lotrichtung. Ist das Lot gegenüber dem Sphä- roid gestört, so ist es auch der Fall bei der Horizontalebene. Die Gesamtheit der Horizontalflächen bildet die wahre Erdoberfläche, das Geoid, das jedoch nur wenig vom Sphäroid S. 639 abweicht. 4. Die Himmelskörper und ihre Beschaffenheit. Von der Größe der Sonne gewinnen wir eine Vorstellung, wenn wir sie uns als Hohlkugel um die Erde als Mittelpunkt gelegt denken; dann würde sich der Mond nach S. 648 noch innerhalb dieser Hohlkugel, und zwar nahe der Mitte zwischen Erde und Sonnenoberfläche befinden. Die Sonne ist die Quelle von Licht und Wärme für die Erde. Auf Sonnenphotographien zeigt sich die Sonnen- oberfläche wie von feinen Schäfchenw.olken bedeckt, in deren Zwischenräumen sich größere dunkle Poren vorfinden, die Sonnenfleüen, die zuerst um 1610 mittels des Fernrohrs bemerkt worden sind. Wird die Sonne bei einer Reihe einander folgender Kulminationen beobachtet, so findet man, daß die Flecken gemeinsam von O. nach W. wandern, alsdann am Rande verschwinden, und daß einzelne nach etwa 29 Tagen än ihre erste Stelle zurückkehren. Hieraus ergibt sich, daß sich die Sonne, vom n. Himmels- pol gesehen, entgegen dem Uhrzeiger dreht, also im gleichen Sinne wie die Erde um ihre Achse. Um die wahre Rotationsdauer der Sonne zu finden, ist zu beachten, daß die Erde sich in 29 Tagen (Fig. 336) etwa von Ex nach E2 bewegt und daß der Fleck Flt um von E2 aus wieder in der Mitte der Sonnenscheibe zu erscheinen, sich bei F2 befinden, also mit der rotierenden Sonne 1-//§ Umlauf gemacht haben muß. Daher braucht die Sonne zu einer Umdrehung 29 Tage : I^Z — etwa 27 Tage. Die Mehrzahl der Flecken ist an zwei Zonen gebunden, die zwischen 5 und 30° n. und s. des Sonnenäquators liegen, also den Passatzonen der Erde entsprechen. Die Flecken ent- stehen und vergehen, in größter Häufigkeit treten sie durchschnittlich alle ll-i- Jahre auf; dies war zuletzt der Fall in den Jahren 1906—08 und ist wieder zu erwarten mit dem Jahre 1917. Über den Zusammen- hang der Sonnenflecken mit den Schwankungen der Magnetnadel s. S. 668 f. Bei totalen Sonnenfinsternissen zeigt sich die dunkle Mondscheibe von einem von der Sonne aus- strahlenden silberweißen Lichtkranze, der Korona (Bild 407, S. 799), umgeben, in den von der Sonne her rötliche, flammenartige Gebilde, die Protuberanzen, hineinragen. Die Korona besitzt eine Breite von der Größe des Sonnenradius. Wichtige Aufschlüsse über die Beschaffenheit der Sonne wurden erlangt durch die Spektralanalyse, 1862 zuerst angewandt von den Heidelberger Professoren Kirchhofs und Bunsen. Läßt man das Sonnen- licht durch einen senkrechten Spalt in einen dunklen Raum gelangen, so entsteht auf einem weißen Papierschirm ein helles Bild des Spaltes. Läßt man das Lichtbündel im dunklen Raum durch ein Prisma treten, dessen Kante dem Spalte parallel ist, so erhält man als Bild des Spaltes ein wage- rechtes Band mit den Regenbogenfarben, das Spektrum der Sonne (s. Fig. 337). Benutzt man als Lichtquelle statt der Sonne einen glühenden, festen oder flüssigen Körper, so erhält man ein dem 336. Rotation der Sonne. Abc D F H ! ! : i ¡ -Ni- ' violett 337. Sonuenspektrum. Sonnenspektrum ähnliches, zusammenhängendes oder kontinuierliches Spektrum. Merkt man auf dem Schirme die Grenzender Farbenstreifen des Sonnenspektrums an und nimmt man als Lichtquelle eine durch glühende Natriumdämpfe gelb gefärbte Weiugeistflamme, in die zu diesem Zwecke Kochsalz eingeführt wurde, so erhält man als Spektrum nur eine scharfe gelbe Linie, die indem angemerkten gelben Felde des Sonnen- spektrums erscheint. In ähnlicher Weise bestehen die Spektren der glühenden Dämpfe anderer Metalle aus gewissen parallelen, seitlich verschobenen Linien, welche die Färbung der betr. Stellen des Sonnenspektrums zeigen. Man nennt diese nur aus einzelnen Linien bestehenden Spektren glühender Dämpfe diskontinuier- lich. Im Sonnenspektrum wurdenvondemmünchener Optiker Fraunhofer 1814 die nach ihm benannten dunklen Linien entdeckt, deren stärkere mit Buchstaben in der Figur angegeben sind. Die Bedeutung dieser Linien winde erkannt, als man durch die Natriumflamme weißes Drummondsches Kalklicht, dessen Spek- trum ein kontinuierliches ist, hindurchscheinen ließ. Die Natriumlinie im Spektrum erlosch und wurde durch die schwarze Frauuhofersche Linie D ersetzt. Die Kontinuität des Sonnenspektrums läßt nun
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