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1. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 59

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Uckermark. 59 von den andern Landschaften der Mark durch die Täler der Oder, der Finowsenke im Osten und Südosten ziemlich scharf abgegrenzt, und nur im Südwesten weicht die Landschastsgrenze von den Kreisgrenzen ziemlich stark ab, indem die Gegend um Liebenwalde nördlich der Finowsenke zum Barnim gehört und andererseits bei Zehdenick an der Havel der Templiner Kreis erheblich über diese natürliche Grenz- linie des Havelgebiets hinausgreist. Gegen Pommern im Osten bietet die breite Randow-Welseniederung die Scheide, während es im Norden und namentlich im Nordwesten gegen Mecklenburg an einer einfachen Umgrenzung fehlt, die Grenze vielmehr, im Moränen- und Seengebiet unruhig hin- und herzieht, ein getreues Abbild der Oberflächenformen, innerhalb deren sie verläuft. Nur der Süden hat in seinen Sandrgebieten leichteren Sandboden, und ent- sprechende Kiefernwälder, wie in dem bekannten Jagdgebiete des Kaisers, der Schorfheide mit dem Jagdschloß Hubertus st ock. Der ganz überwiegende Teil der Uckermark ist dagegen Moränenlandschaft und (neben Teilen der Neumark) das fruchtbarste Land in der Mark. Breite Stirnmoränen durchziehen in weiten Bögen das Land, mit ihren Blockpackungen, unruhigen Kuppenzügen und den mannig- fachen Formen ihrer Seen. Buchenwald löst vielfach den Kiefernwald ab. Er ist mehr auf die Mitte des Landes beschränkt, während der ebenere Norden zu den waldärm- sten Teilen der Mark gehört, auf Grund der Güte seines Bodens. Dieser mittlere Streifen der Uckermark, in dem die Hauptstirnmoränen liegen, und der etwa von Oderberg nach Lychen zieht, ist auch landschaftlich durch diesen Wechsel von Wald, Feld und See, Hügel und Tal sehr bevorzugt. Vor allem gehören die Ufer des Werbellinfees, die Umgebungen von Oderberg, von Lychen und von Boitzenburg zu den schönsten Gegenden der Mark. Im Norden entwickelt die Uckermark in der Ucker einen selbständig in das Stet- tiner Haff mündenden Fluß, der in breiter Rinne seine Wasser in den beiden großen Ückerseen gesammelt hat. Der übrige Teil des Landes entwässert mit winzigen Bächen zu Oder und Havel. Eine künstliche Wasserader ist der Werbellinkanal, der, zum Finowkanal nach Süden geführt, defsen Scheitelstrecke mit Wasser versorgen muß. Bei der Güte des Bodens, der neben den Hauptfrüchten der Mark vielen Weizen, Zuckerrüben und im Schwedter Lande reichlich Tabak trägt, spielt die Landwirtschaft auch hier eine große Rolle. Stärker als im Westen tritt der Großgrundbesitz hervor, der über die Hälfte des Bodens einnimmt, während den Landgemeinden noch kein Drittel gehört. Aber nur im Süden mit seinem allmählich leichter werdenden Boden tragen ausgedehnte Waldungen an dieser Verteilung schuld. Auch die Abwände- rung vom Gutsland ist geringer, dessen Bevölkerung in allen drei Kreisen seit 1871 gewachsen ist. Groß ist dagegen der Ausfall in den Dörfern, während die Städte im ganzen mäßiges Wachstum zeigen. Auch hier machen sie aber nur den kleineren Teil der Bevölkerung aus, 41 v. H. Sie ist seit 1871 um 32 v. H. gewachsen, während die Landbevölkerung fast genau stehen geblieben ist, aber freilich allein durch Zunahme auf den Gütern*). Der alte Hauptort der Uckermark und auch jetzt noch die größte Stadt ist P r e n z - l a u (21,4), mit mauchem mittelalterlichen Bau, besonders seiner prächtigen Marien- i) Die Bevölkerung der Landgemeinden hat von 1871—1905 um 5 v. H. abgenommen. 5*
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