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1. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 85

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Berlin. Die alte Stadt. 85 2. Berlin. Die alte Stadt. Der Kern der Stadt umfaßt die vier alten Stadtteile Alt-Berlin, Alt- Kölln, Neu-Kölln^) und Friedrichswerder. Alt-Berlin ist die Gründung deutscher Kaufleute am rechten Spreeufer zur Deckung des besten Spreeüberganges der Mittelmark, um St. Nikolai (Schutz- Herrn der Kaufleute) und den Molkenmarkt, bald nach Nw. erweitert um St. Marieu und den N e u e n M a r k t. Es ist am größten und enthält allein noch mittelalterliche Bauten (die genannten Kirchen, das Graue Kloster u. a.). Der Stadtplan verrät in den sich rechtwinkelig, aber nicht geometrisch genau kreuzenden Straßen die mittelalterliche Kolonialstadt des deutschen Ostens. Dies gilt auch von dem auf einer Spreeinsel aus einem wendischen Fischerdorf (St. P e t r i, köllnischer Fischmarkt) erwachsenen A l t - K ö l l n; nur daß Raum- enge hemmender gewirkt hat. Neu-Köllu und Friedrichswerder sind schon erheblich jüngere schmale Stadtteile zwischen dem linken Spreearm (Kupfergraben) und einem Teil der ge- meinsamen Festungswerke, mit denen die alte Stadt geschützt war. Der ringförmige Verlauf ihrer Hauptstraßen (Wallstraße und Niederwallstraße) sowie in Alt-Berlin der Neuen Friedrichstraße bezeichnet noch heute die innere Grenze der alten Um- Wallung. Der Zug der Stadtbahn zwischen Bahnhof Jannowitzbrücke und Börse, an Stelle des ehemaligen Königsgrabens, dürftige, trocken gelegte Reste eines andern alten Grabens und die Straßenknicke der Neuen Grün- und der Jäger- straße geben den Verlauf der alten Festungsgräben zu erkennen, während der win- kelige Zug der Alexander-Weinmeister- und Münzstraße einerseits, und Alten Jakob- und zum Teil der Kommandantenstraße andererseits den Beginn des Glacis andeuten. Noch heute ist der so umschriebene Teil der Stadt der altertümlichste, besonders bewahren einige abgelegene Teile von Alt-Kölln noch den Typus des 18. Jahrhunderts (s. Nr. 76) ziemlich rein. Aber die Hauptstraßen haben sich schon gänzlich, die Neben- straßen großenteils der modernen Entwicklung Berlins zur Weltstadt anpassen müssen. Der Geschäftspalast, daneben die Verwaltungsbauten der Stadt (Rathaus, Stadthaus, Sparkasse) haben ganze Häuserblocks besetzt und umgewandelt. Straßendurchbrüche haben neues Leben in ehedem ab- gelegene Winkel getragen (Kaiser-Wilhelmstraße u. a.). Wenn die Erschließung der Binnenstadt durch Untergrundbahnen erst durchgeführt sein wird, hat auch den wenigen stillen Straßen und Höfen (f. Nr. 77) die letzte Stunde geschlagen. Um diesen Kern liegt der Kranzaltervor st ädte: das Spandauer Viertel im Nw., das Königsviertel im No., das ©tralauer Viertel im 0., alle drei nördlich der Spree, die L u i s e u st a d t in ihren älteren Teilen im 8. Strahlenförmig vor den alten Toren, deren Lage zum Teil noch durch Plätze bezeichnet wird (Hackeschermarkt, Alexanderplatz, x) Nicht zu verwechseln mit der Vorortstadt Neukölln, dem ehemaligen Rixdors.
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