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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 6

1909 - Breslau : Hirt
6 Einiges aus der Allgemeinen Erdkunde. eine dünne, wärmere Oberflächenschicht eine gleichmäßige Temperatur von 13°. Die wärmsten Tropenmeere haben an der Oberfläche im Durchschnitt 30°; die südliche Nordsee hat im August 15°, die südliche Ostsee 16°. 2. Bewegung. Das Meer hat dreierlei Arten von Bewegung: 1. Wellen, 2. Strömungen, 3. Gezeiten. Bewegung und Salzgehalt des Meeres ver- hindern seine Fäulnis. Die Wellen werden im allgemeinen durch den Wind hervorgerufen, der die Wasseroberfläche schräg trifft und so das Wasser aus der wagerechten Lage drückt, daneben auch durch Erdbeben und vulkanische Ausbrüche. Je nach der Stärke des Windes sind die Wellen von sehr verschiedener Höhe, erreichen aber höchstens 20m. Die Strömungen bestehen in einem andauernden, stromähnlichen Fließen des Wassers nach bestimmten Richtungen. Sie sind meist viele Kilometer breit und verdanken ihren Ursprung hauptsächlich der Einwirkung der andauernd in gleicher Richtung wehenden Winde. Wenn diese die oberste Wasserschicht nach einer bestimmten Richtung bewegen, so wird auch, da die Wasserteilchen zu- sammenhängen, die darunter liegende Wasserschicht in der gleichen Richtung mit bewegt, und so teilt sich diese Bewegung immer tieferen Schichten mit. Man unterscheidet warme und kalte Strömungen. Zu jenen gehören die Äquatorialströmungen. Sie bewegen sich in der Nähe des Äquators über- wiegend westwärts (also der Achsendrehung der Erde entgegen). Da, wo sie auf Feftlandsküsten stoßen, verzweigen sie sich zu seitlichen Armen und führen so den höheren (kälteren) Breiten, namentlich der Nördlichen Halbkugel, warmes Wasser zu. Besonders gilt dies von einer Abzweigung der atlantischen Äqua- torialströmuug, dem Golfstrome. Dieser kommt tiefblau, im Sommer bis zu 30° warm, aus dem Mexikanischen Golf (daher sein Name) durch die Flörida-Straße heraus, vereinigt sich mit der Antillen-Strömung, setzt sich sodaun in einer Breite von 6001cm nordöstlich, diesen Teil des Atlantischen Ozeans beträchtlich erwärmend, bis in das Nördliche Eismeer und zumal an die nordwestlichen Gestade Europas fort, überflutet diese infolge der herrschen- den Westwinde mit lauen Lüften und führt den waldlosen Polargegenden erwünschtes Treibholz zu. Sein Abbild im Großen Ozean ist der Knro- Schio, die „Dunkle Salzflut" der Japaner. — Die grünlichen Kaltwasser- oder Polarströmungen bringen dagegen kaltes Wasser, oft auch Massen von Eis aus den beiden Eis- oder Polarmeeren nach den niederen Breitem Sie veranlassen u. a., daß die Küste des nördlichen Chile (Wüste Atacäma), von Peru und Deutsch-Südwestafrika kälter ist als die entsprechende Ostküste der Erdteile und dazu auch dürr (S. 69). Beide Arten von Strömungen wirken auf diese Weise beträchtlich auf die Klimate der Erde. Bedeutend ist auch ihr Einfluß auf die Verbreitung der Pflanzen und Tiere. Wichtig sind sie endlich für die Seefahrer zur Abkürzung ihrer Reisen, indem günstige Meeresströmungen benutzt und ungünstige vermieden werden. Über Ebbe und Flut oder die Gezeiten s. Heft 2 und Heft 7.
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