Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 91

1909 - Breslau : Hirt
Ii. Die natürlichen Landschaften. C. Ostasien. 91 wirtschaftlich reich entwickelten Vereinigten Staaten Amerikas^zeigen die günstige Beschaffenheit des Landes für Schiffahrt und Handel, der sich in kurzer Zeit zum Welthandel entwickelt hat. Sämtliche Welthandelsvölker unterhalten regel- mäßigen Dampferverkehr mit Japan, das seinerseits auch durch eine vorzügliche Handelsflotte seine Waren nach den Handelsplätzen aller Erdteile sendet und durch den letzten siegreichen Krieg mit Rußland eine in die Weltpolitik eingreifende Großmacht, die Ostasien beherrscht, geworden ist. 3. Entstehung und Bodenbildung. Die Japanischen Inseln bilden den stehengebliebenen gebirgigen Rest ehemaliger Randlandschaften Ostasiens, die jetzt das Meer bedeckt. Sie sind ein Hauptgüed' der'großen Vulkanreihe, die wie eine Kette von Perlschnüren von den Sunda-Jnseln nach Kamtschatka zieht. Der 3750 in hohe Fudschijama auf Hondö ist der „heilige Berg der Buddhisten". (Buntbild S. 90.) Tätige Vulkane und sehr zahlreiche Erdbeben beweisen, daß die Senkungen und Scholleneinbrüche noch nicht zum Stillstande gekommen sind. 4. Das Klima ist ozeanisch und gesund, infolge der warmen Knro-Schio-Strömung wärmer als das des gegenüberliegenden Festlandes, aber im Jahresdurchschnitt um 5—7° kälter als in den unter gleicher Breite gelegenen Gegenden des Europäischen Mittelmeeres. Die Jnsellage bedingt eine reichliche Niederschlagshöhe; sie beträgt etwa das Zwei- bis Dreifache von der Norddeutschlands. 5. Bewohner, wirtschaftliche und politische Verhältnisse, Städte. Die Bewohner sind Mongolen. Die arbeitsamen und gelehrigen Japaner, welche die Mitte und den 8 bewohnen, gehören meist der buddhistischen Religion an; daneben bekennt sich eine große Zahl zu dem alten, aus Helden-, Ahnen- und Naturverehrung zusammengesetzten Volksglauben. Sie bilden das vor- geschrittenste Volk der mongolischen Rasse. Sorgfältig bestellen sie den vulkanischen Verwitterungsboden, der ihnen Reis, ihr wichtigstes Nahrungs- mittet, in Menge liefert (Bild 31); dabei bedienen sie sich neben den Pferden der Rinder, die nur als Zugtiere gehalten werden. Tee (Bild 33) und Seide sind wichtige Aussuhrgegenstände. Dem Holze des Kampferbaumes entnehmen sie den sehr geschätzten Kampfer. Aus dem Bambusrohr stellen die Japaner tausenderlei Gebrauchsgegenstände her, und der von: Lack- daum gewonnene vortreffliche Lackstoff begründete dm: Weltruf ihrer Lack- arbeiten. Das Vorkommen von Kupfer und Eisen ermöglichte eine hohe Entwicklung der Bronzeindustrie und ist von großer Bedeutung für Ma- schinen- und Schiffbau. Die vorhandenen Kohlenfelder und die reichen Wasserkräfte fördern einen ausgedehnten Fabrikbetrieb, durch den Japan ein Großindustriestaat geworden ist. Fast alle Verkehrsmittel werden im Lande selbst hergestellt. Vor den Chinesen zeichnen sich die Japaner besonders durch ihre erstaunliche Fähigkeit aus, sich die Erfindungen Fremder anzueignen. Die früher so strenge Abgeschlossenheit gegen das Ausland hat seit 50 Jahren aufgehört. Mit Erfolg haben sie die europäischen Staatseinrichtungen nachgeahmt, Heer-, Unterrichts- und Gerichtswesen nach europäischem Muster eingerichtet. Post, Telegraphen und Eisenbahnen vermitteln wie in Europa hauptsächlich den Verkehr. Der Mikado, d. i. der Kaiser, ist das
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer