1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Kriegshafen Port Arthur und dem von den Rnfsei: großartig angelegten
Handelshafen Dalni^, steigert die wirtschaftliche Bedeutung des Landes.
Die Halbinsel Korea ähnelt an Gestalt, Bodenbildung und Küstenentwicklung
der Apennin-Halbinsel und steht ihr an Größe nur wenig nach. Sie bildet ein von
Japan abhängiges Kaiserreich, das 10 Mill. Einw. hat. Es ist vorwiegend ein
Landwirtschaftsland (Reis, Bohnen), führt aber auch Kupfer und Gold aus. Die
Hauptstadt Söul sßaul^ liegt iu der Mitte der Westküste und ist von chinesischem,
schmutzigem Aussehen.
D. Jnnerasien.
Jnnerasien ist das große zusammenhängende hinterasiatische Hochland, das
mit seine:: riesigen Randgebirgen aus dem übrigen Asien aufsteigt und die
ungeheure Fläche von 7 Mill. qkm (= dem Rumpf Europas) bedeckt.
a) Bodengestalt. 1. Die Randgebirge. An das Pamirplateau setzt sich der
Himalaja an (Bild 30), als dessen westlicher Nebenzug das Karakorüm-
Gebirge mit dem Godwin Austen [godwm asfn], dem zweithöchsten Berge
der Erde (8600 m), erscheint. Von der Nordseite des Pamir zieht nach No der
Tienschan (d.i.himmelsgebirge),dessenketten fächerartig nachnwsich öffnen.
Nordöstlich von ihm umranden noch mehrere Gebirgszüge das Hochland. Die
wichtigsten von ihnen sind der gold- und silberreiche Altai, das graphithaltige
Sajanische Gebirge, beide westlich von dem felsnfrigen Baikäl-See, und
das eisenreiche Iablonöi-Gebirge östlich von ihm.
Anch-imxust Zentralasien abgeschlossen: 1. durch Raudgebirge, von denen
das^Chingansschingän^-Gebirge das längste ist; 2. durch die meridional
streichenden Ketten des östlichen Tibet, die sich nach Hinterindien fortsetzen.
Diese Gebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und
am Außenrande dichten Wald. Darüber spannt sich ein breiter Schuttgürtel,
und über diesem folgt eine den Fels vor Verwitterung schützende Firnregion.
2. Das Innere tzochasiens gliedert sich durch den Knenlnn, das längste
der asiatischen Gebirge, in das bis 5500 m aufsteigende Hochland von Tibet,
das höchstgelegene Land der Erde (zwischen welchen Gebirgen?), im S und
das nur 800—900 m Mittelhöhe erreichende Hanhai2 im N. Dieses reicht bis
zu den sibirischen Randgebirgen und umsaßt das vom Kueulun und vom Tien-
fchan begrenztetarim-Becken(Ostturkestän) und die Mongolei, deren mitt-
lerer Teil die Wüste Gobi oder Schamo einnimmt. Diese verschmälert sich
westwärts zu der gebirgsfreien Dfnngarischen Pforte (zwischen welchen
Gebirgen?), durch die mongolische Hirtenvölker wiederholt nach W zogen.
d) Flüsse. Jnnerasien ist das Quellgebiet zahlreicher gewaltiger Ströme.
Hoangho und Jäntsekiäng folgen der östlichen Abdachung des Hochlandes.
Der Amur fließt in weitem Bogen an der Nordgrenze des Chinesischen Reiches
entlang. .Ob, Jenissei und Lena durchbrechen den nördlichen Gebirgsrand
oder entspringen auf ihm; Amn und Ssyr fließen vom Westrande dem
1 D. i. die Ferne.
2 D, i. „Trockenes Meer". Es bildet den Boden eines Meeres oder eines Landsees, der
durch die Dsungarische Pforte sich entleerte und den salzgetränkten Steppenboden zurückließ.