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1. Europa ohne Deutschland (Oberstufe), Verkehrskunde, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 96

1893 - Breslau : Hirt
Allgemeine Erdkunde. 96 Zeit des Neumondes und des Vollmondesspringflut. In elfterem Falle ziehen Mond und Sonne die Flntwelle mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an (f- in Fig. 34, Tafel I), im zweiten Falle nach entgegengesetzten Richtungen, 'ohne sich gegenseitig zu stören (f. Tafel Ii). Am niedrigsten ist die Flut zur Zeit der Mondviertel (Quadraturen), weil alsdann die anziehende Kraft des Mondes sich mit derjenigen der Sonne kreuzt, so daß nur eine Nippflut (s. Tafel Iii) ent- stehen kann. Im Mittel beträgt der Höhenunterschied zwischen Flut- und Ebbe- spiegel selten mehr als 2—4 m, bei Bremerhaven 3,3; er wird außerdem an den Küsten durch die Wirkung der Winde beeinflußt, steigt in sich verengenden dreieckigen Busen bis gegen 16 m und ist um so schwächer in Binnenmeeren, so in der Ost- see nur etwa Vio m- Die Flutwelle dringt in der Elbe 148, im breiten, tiefen Amazonenstrome 320 km stromaufwärts. — Auch der feste Erdkörper selbst unter- liegt der Gezeitenbewegung. Die Strömungen bestehen in einem andauernden, stromähnlichen Fließen des Wassers nach bestimmten Richtungen, sind meist viele Kilometer breit und verdan- ken ihren Ursprung hauptsächlich der Einwirkung der Winde. Man unterscheidet Warmwasser- und Kaltwasser-Strömungen. Erstere, auch Äquatorial- strömungen genannt, bewegen sich in der Nähe des Äquators überwiegend westwärts (also der Achsendrehung der Erde entgegen). Da, wo sie auf Festlandküsten stoßen, verzweigen sie sich zu seitlichen Armen und führen so den höheren (kälteren) Brei- ten, namentlich der n. Halbkugel, warmes Wasser zu. Besonders gilt dies von einer Abzweigung der atlantischen Äquatorialströmung, dem Golfstrome, der, tiefblau, bis zu 30" c warm, aus dem Mexikanischen Golf (daher sein Name) durch die Flörida-Straße herauskommt, sich mit der Antillen-Strömung vereinigt und sich sodann n.ö., diesen Teil des Atlantischen Ozeans beträchtlich erwärmend, bis in das n. Eismeer und zumal an die n.w. Gestade Europas sortsetzt, zugleich den waldlosen Polargegenden erwünschtes Treibholz znführend. Sein schwächeres Abbild ist im Großen Ozean der Kuro-Schiwo, d. i. die „Dunkle Salzflut" der Japaner. — Die grünlichen Kaltwasser- oder Polarströmungen bringen va- gegen kaltes Wasser, oft auch Massen von Eis aus den beiden Eis- oder Polar- meeren nach den niederen Breiten. Sie veranlassen u. a., daß die Küste des n. Chile (Wüste Atacama), Perus und Deutsch S.w. -Afrikas kälter ist als die entsprechende Ostküste der Erdteile und dazn auch dürr. Beide Arten von Strö- mungen wirken auf diese Weise beträchtlich aus die Klimate der Erde; bedeutend ist auch ihr Einfluß auf die Verbreitung der Pflanzen und Tiere; wichtig sind sie endlich für die Seefahrer zur Abkürzung ihrer Reisen, indem günstige Meeresströ- mungen benutzt und ungünstige vermieden werden. Ii. Die Gewässer des Landes. §20. Das tu die Erde eingedrungene Wasser, das Grundwasser, tritt' als kalte oder warme Quelle wieder hervor. Kalt nennt man die Quellen, wenn ihr Wärmegrad nicht höher ist als die mittlere Jahres- wärme des Ursprungsortes,' warm (Thermen), wenn sie diese übertrifft. Kochend heiße Springquellen (Kochbrunnen) finden sich nur in vul- kanischen Gegenden, am großartigsten auf Neu-Seeland, im Felsengebirge N.-Amerikas und ans Island, wo der Große Geysir (isländisches Wort für Sprudler, Kochquelle) eine mächtige Dampfsäule und eine bis 89° 6 heiße Wassersäule von 3 m Dicke etwa 15 m hoch in die Luft schleudert. — Auf seinem unterirdischen Wege hat sich das Quellwasser mit mancherlei gelösten Bodenteilen oder Mineralien beladen,- führt es diese in nutzbarer Menge mit sich, so heißt es Mineralwasser.
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