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1. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 32

1909 - Breslau : Hirt
32 Ii. Länderkunde von Europa. ungewöhnlich breiten, ungepflasterten Straße, deren Häuser meist einstöckig, weiß gestrichen und mit schwärzlichen Schindeln gedeckt sind. Ihre Messen werden von weither besucht. So ist das ganze Ungarische Tiefland ein wichtiges Landwirtschasts- gebiet, dessen überwiegend magyarische Bevölkerung viel Getreide, Vieh, Obst und Wein aussührt. Die Industrie ist erst im Aufblühen begriffen und erstreckt sich nreist nur auf die Verarbeitung der einheimischen Rohprodukte in Mühlen, Spiritus- brennereien und Zuckerfabriken. Für die Getreideausfuhr spielen die Flüsse, besonders Donau und Theiß, eine wichtige Rolle. Hauptstapelplatz an der schiffbaren Donau ist Ungarns Hauptstadt Budapest fbüdapeschtst Sie liegt nahe der Mitte des Landes, ist als Sammelplatz aller wichtigen Bahnen der Mittelpunkt des regen Handels, Verkehrs und der Industrie, durch seine Universität und Technische Hochschule auch der des geistigen Lebens und als Sitz der Regiemng und des Parlaments der des Magyarentums. E. Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Natur hat Osterreich-Ungam mit einer reichen Fülle voll Gaben ausgestattet. Es ist ein Ackerbaustaat mit bedeutender Getreide- und Maisausfuhr. (Nenne die ertragreichsten Getreide- und Maisländer!) In Gewinnung von Rübenzucker steht Osterreich-Ungam in Europa an dritter Stelle. Größere Erträge tiefem nur das Deutsche Reich und Rußland. Der in Böhmen und Mähren erzeugte Hopfen ist der beste Europas. Flachs tiefem die Sudetenländer. Nur Rußland übertrifft unter den europäischen Staaten Österreich-Ungarn an Tabakgewinnung. Welches Land zeichnet sich besonders durch Tabakbau aus? Wein erzeugt die Monarchie dreimal soviel wie das Deutsche Reich. Nenne die Weinbauländer des Reiches! Obst tvird im ganzen Staat angebaut und ist ein wichtiger Ausfuhrgegenstand. Die Inseln und die Küste Dalmatiens liefern Olivenund Südfrüchte („Triester Feigen"). Die Bergländer sind so reich an Wäldern, daß die Monarchie unter den Holz- ausfuhrländern an dritter Stelle steht. Das meiste Vieh besitzen die Pußten Ungarns, die aber durch Weizen- und Maisbau immer mehr eingeschränkt werden. Welche Länder Österreichs sind reich an Schafherden? Hervorragend ist die Geflügel- zucht. Seide liefert Südtirol. Die Wälder bergen viel Wild. Die zahlreichen und wertvollen Bodenschätze werden noch nicht genügend ausge- beutet und verarbeitet. Nenne die Hauptftmdstätten für Gold, Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Salz, Kohlen und Petroleum! Auch an heilkräftigen Mineral- quellen ist Österreich-Ungarn reich. Nenne die wichtigsten böhmischen Badeorte! Die Gewerbtätigkeit, vielfach noch Hausindustrie, steht im ganzen weit hinter der von England, Deutschland und Frankreich zurück. Wie im Deutschen Reiche, so ist auch hier der Nw der Monarchie hauptsächlich industriell und der 0 vomehmlich landwirt- schaftlich tätig. Bedeutendes leistet das Großgewerbe an Eisen-, Stahl- und Web- waren sowie in der Herstellung von Porzellan, Bier und Glas. (Nenne die Fabri- kationsorte!) Die Großstädte Wien, Prag, Graz, Triest zeichnen sich durch Maschinen- bau, 'Triest und Fiume durch Schiffbau und Wien durch seine Luxuswaren aus. Die Ivirtschaftlich verschiedenen Verhältnisse der Ost- und Westhälfte des Reiches haben einen lebhaften Binnenhandel hervorgerufen. Im Außenhandel steht Osterreich-Ungam unter den europäischen Staaten erst an sechster Stelle. Die Länge der Wasserstraßen beträgt 12 000 bin (im Deutschen Reiche 14 000 km). Mit seinem Eisenbahnnetz nimmt Osterreich-Ungam mit 43 720 km die vierte Stelle (f. Tabelle
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