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1. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 110

1909 - Breslau : Hirt
110 Iv. Wiederholung der außereuropäischen Erdteile. Ägypten ist ein türkischer Vasallenstaat mit tatsächlich britischer Oberleitung. Es umsaßt mit dem Sudan 3mill. qkm und 15 Ssm. E., ohne den Sudan 1 Mill. qkm und 11 Mill. E. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind der Baumwollbau und die Weizenernten. Die beiden Hauptorte sind Kairo (700 000 E.), die Residenz des Khedis, der Mittelpunkt des Karawanenhandels, die größte Stadt Afrikas, nud Alexandrien, der bedeutendste Seehafen des Landes, mit dessen Hebung die Stadt wieder aufblüht. An der Austeilung Afrikas sind acht europäische Staaten beteiligt. 1. Der größte Anteil am europäischen Besitz entsällt auf Frankreich, dem mit dem Einflußgebiet in der westlichen und der mittlem Sahara 9,6 Mill. qkm mit nahezu 30 Nm. Bewohnern gehören. Seinen wirtschaftlich wertvollsten Besitz bilden das auch für europäische Ansiedlnngen geeignete Algerien und der Schutzstaat Tunis. Die Hauptplätze sind Algier, dessen regelmäßige Dampferverbinduugeu mit Marseille die Ausfuhr von Wein, Nutztiereu, Ol, Tabak, Halfagras und Frühgemüse besorgen, und Tunis, der Herstellungsort für orientalische Wareu aller Art. Gegeuwärtig noch wenig einträgliche Gebiete bilden Westsud an, Senegämbien und Französisch- Kongo, wertvoller sind die vornehmlich im 0 zukunftsreiche Insel Madagaskar und die ihr benachbarte Zuckerrohrinsel Reunion. 2. Der zweitgrößte europäische Besitz ist der britische (5,3 Milt. qkm mit 31 Mill. Einwohnern). Sein wichtigster Teil ist die Südafrikanische Union. (Im Kap- lande bildet Kapstadt eine wichtige Station für Indien- und Australienfahrer und Port Elisabeth einen aufblühenden Handelshafen, Kimberley den Mittelpunkt der Diamantengewinnnng; in Transvaal ist Johannisburg der Hauptort des Goldbergbaues und Natal ein Land der Kohlenförderung.) Vou britischem Gebiet ist noch wertvoll Britisch-Ostafrika, Nigeria, die Goldküste, die Zuckerinsel Mauritius und die Schutzherrschaft Säusibar. 3. Das deutsche Reich hat in Afrika einen Besitz von mehr als der vierfachen Größe des Mutterlandes (2,4 Mill. qkm, etwa 12 Mill. E.). Ihm gehören: a) Deutsch - Ostafrika ( = 2 mal Deutsches Reich, 7 Mill. E.). Usambära und die Südabhänge des Kilimandscharo zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Schon jetzt hat sich die Kolonie als ein gutes Absatzgebiet für deutsche Waren (Eisen, Bier, Wein, Maschinen, Bekleidungsgegenstände, Wassen) erwiesen. Die Einfuhr von dort besteht besonders in Kautschuk, Kopra, Baumwolle, Nutzhölzern, Elfenbein, Häuten. Verwaltungssitz ist der Hafen Daressalam. d) Deutsch-Südwestafrika (=l-|md Deutsches Reich, 200000 E.). Das Land ist auf weiten Strecken zur Großviehzucht geeignet. Der Hafen Swakop- mund bringt Wolle, Vieh, Häute, Straußenfedern, Knpfer und Diamanten zur Ausfuhr. Windhuk ist Regierungssitz. c) Kamerun (500 000 qkm, 3,5 Mill. E.). Die Zahl der deutschen Handels- Häuser vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Sie führen besonders Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Kakao und Kautschuk aus und bauen neuerdings im Innern Baum- wolle an. Die wichtigsten Hafenplätze sind Viktoria am Fuße des Kamerun- berges und Tnäla an der Kamerünbncht. d) Togo (87 000 qkm, 1 Mill. E.). Die Einengung zwischen zwei fremden Kolonialgebieten, die hafenlose Küste, die starke Brandung und der Umstand, daß sein Hauptfluß. der Wolta, auf englischem Gebiete mündet, sind der Entwicklung der Kolonie hinderlich. Dennoch wurde Togo eine aufblühende Pflanznngs- und Handels- kolonie, die Baumwolle, Palmöl, Palmkerne, Erdnüsse, Kautschuk und Mais aus- führt. Der Regierungssitz ist Lome.
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