1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
4
Karte desselben! 2. Thue das stets nach leidenden
Gesichtspunkten in der Weise, daß der innere Zu-
sammenhang und die Wechselbeziehung der geo-
graphischen Verhältnisse erkannt wird.
Um die Natnrgeschichte eines Landes aus der Karte zu
entziffern, hat man dasselbe 1) nach seiner Lage a. zum
Aequator, b. zum Meere, c. zu anderen Ländern, 2) nach
seiner Gliederung, a. der horizontalen, b. der vertikalen,
3) nach seiner natürlichen Ausstattung (Mitgift der Landes-
natur zur Arbeit und Wirtschaft der Bewohner): a. Be-
wässerung, b. Klima, c. Prodncte, zu betrachten und zwar
so, daß die einzelnen Erscheinungen in ihrer Wechselbeziehung
und ursächlichen Verknüpfung, sowie nach ihrer Bedeutung
für die Culturentwickeluug erkannt werden. Handelt sich's
beispielsweise um die Lage eines Landes zum Meere, die
entweder Jnsellage (England) oder Küstenlage (Holland;
Gegensätze vermittelt!) oder Binnenlage (Schweiz) sein kann,
so muß im Wechselgespräch mit den Schülern entwickelt werden,
welchen Einfluß gerade diese Lage iu wirtschaftlicher, com-
merzieller und militärischer Beziehung auf die Entwicklung
und den Gang der Cultur und Geschichte des betreffenden
Landes gehabt. Wie kommt es, daß die Binnenstaaten ihre
Grenzen bis an das Meer vorzuschieben streben, daß die
Menschheit überall in einem langsamen, unaufhaltbaren und
nachweislichen Zuge an das Meer begriffen war? Stellen die
Wassergrenzen eines Landes dem betreffenden Staate nicht die
hohe Aufgabe, die Vortheile, welche dieselben gewähren, ge-
hörig auszunutzen, entweder durch eine weise Handelsgesetz-
gebung und treffliche Seemannsordnuug oder durch Anlegung
von Häfen, durch Sicheruug der Küste vor feindlichen An-
griffen nnttelst Begründung und Erhaltung einer Kriegsmarine
und Errichtung von Seefestungen, durch Abfchließuug von
Handels- und Schifffahrtsverträgen mit seefahrenden Völkern,
durch Pflege des Schiffsbaues und Belebuug des seemänni-
scheu Geistes?