1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Erster Theil.
Physikalische Geographie.
Allgemeines.
Die Geographie ist die planmäßige, die Wechselbeziehung der
geographischen Objecte nachweisende Darstellung aller derjenigen
Resultate, welche sich durch die verschiedenartigsten Forschungen
über die Beschaffenheit der Erde ergeben haben, und da letztere
aus dreifache Weise in den Kreis wissenschasllichen Interesses tritt,
nämlich als Planet, als Naturkörper und als Wohnplatz der
Menschen, so entspringen darans drei Hanpttheile der Erdkunde:
die astronomische oder mathematische, die physische, beziehentlich
physikalische und die historische, beziehentlich politische Geographie.
In der physischen Geographie sind zwei principiell verschiedene
Elemente der Betrachtung zu unterscheiden, die man kurz als das
Tatsächliche und das Ursächliche bezeichnen kann: wir be-
trachten theils alle diejenigen Eigenschaften des Erdkörpers, die
unmittelbar aus der sinnlichen Wahrnehmung erkannt werden,
woraus der morphologische Theil des Wissens von der Erde, die
Naturgeschichte derselben refultirt, theils suchen wir die Erde von
vorn herein als einen Organismus aufzufassen, der durch das
Wallen der Naturkräfte nach den in ihnen liegenden Gesetzen
geworden ist, von ihnen getragen wird und vermöge derselben sich
soriwährend verändert, und daraus ergiebt sich die Physik der
Erde, die physikalische Geographie, deren Inhalt nur durch geistige
Arbeit, durch Abstracuou, zu gewinnen ist. Die physikalische
Geographie betrachtet die allgemeinen und verschiedenen Erschein-
ungen auf der Erde iu ihrer ursächlichen Verknüpfung und gegen-
fettigen Abhängigkeit; sie lehrt die Eide als einen Organismus
k.nnen, dessen Glieder sich gegenseitig bedingen und ihre eigen-
lbümlichen Funclionen durch und für das Ganze vollziehen. Jedem
Organismus wohnt eine Bedingung inne, im Allgemeinen Leben