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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 12

1880 - Dresden : Salomon
12 Die Nordsee war ehemals so wenig vorhanden wie der Aermel- canal; vielleicht erstreckte sich unser Festland einst über die Färöer und über Island nach Grönland. Mit Ausnahme von Europa flieht das Trockene nach Westen, weshalb auf ihrer Ostseite die alten Festlande immer abgelöste Stücke hinter sich zurücklassen, während ihre westlichen Uferlinien fast gänzlich frei sind von Inseln, wenn wir anders von den vulkanischen Bauwerken absehen, die örtlich wirkenden Kräften ihr Dasein verdankeu. Als Hauptformen der gegenwärtigen Continente und zwar des Rumpfes kann die Dreiecksgestalt gelten. Nachweis! Einige Erdtheile haben sehr einfache Contouren; reiche horizontale Glieder- ung oder Küstenentwickelung bieten die Landmassen der nördlichen Halbkugel dar. Der einfachste Ausdruck für die horizontale Glieder- ung ist das Verhältnis der Küstenlänge zum Flächeninhalte. Dieses Verhältniß ist sür Europa wie 1:37, für Nordamerika wie 1:56, für Neuholland wie 1:73, für Südamerika wie 1:94, für Asien wie 1:105 und für Afrika wie 1:152. Was heißt das? In Europa verhalten sich die Halbinseln zum Rumpfe wie 1:4 und die Jufeln zum Festland wie 1:15,3; für Asien sind die ent- sprechenden Verhältnißzahlen 1:5 und 1:15,3; für Nordamerika 1:14 und 1:7, für Australien 1:3, für Afrika 1:48,5 und für Südamerika 1:100. Was ergiebt sich aus diesen Zahlen? Die Küstenentwickelung ist von großer Bedeutung für die Kulturenlwickelung der Länder. Durch die größere Berührung mit dem Meere wird ein größerer Theil des Landes aufgeschlossen und dem Weltverkehr zugänglicher gemacht. Die Eontinentalmasse tritt aus der starren und steifen Form heraus und erhält etwas Flüssiges, Bewegliches, Lebendiges. Die innige und großartige Wechselwirkung von Land- und Seewelt übt einen mächtigen pädogogischen Einfluß auf die Bewohner aus; denn der Geist wird fortwährend angeregt und aufgefordert, die Bortheile der Gliederung auszunutzen und die Wechselwirkung von Land und Meer zu einer glücklichen Wechselwirkung zwischen Volk und Volk im Sinne des Weltverkehrs zu steigern. Griechische und englische, europäische und nordamerikanische Welt; Küjtenvölker im Gegen- satz zu Binnenvölkern! § 2. Relief des Festlandes. Nicht minder einflußreich für die ganze physische und historische Entwicklung der Länver ist die vertikale Gliederung der- selben, die Gestaltung ihres Reliefs, bestimmt durch die Gegen-
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