1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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§ 5.
Die Gebirgsarten. ,
Das Material, das die Gebirge und überhaupt die feste
Erdkruste bildet, nenut man Gebirgs- oder Felsarten. Dieselben
bestehen aus Mineraltheilchen oder Mineralaggregaten. Die wich-
tigsten Elemente, denen diese Theilchen angehören können, sind:
Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Silicium oder
Kieselerde, Calcium oder Kalkerde, Magnesium oder Talkerde,
Aluminium oder Thonerde, Ferrum oder Eisen, Kali und Natron.
Kalk, Talk, Thon- und Kieselerde bilden vorzugsweise, in ihren
verschiedenen Mischungsverhältnissen chemisch verbunden, die be-
kannten Felsarten; besonders wichtig ist die Kieselerde, von deren
zahlreichen Verbindungen, den Silicaten, am häusigsten eine vor-
kommt, nämlich der Quarz (eine Verbindung von Kieselerde mit
Sauerstoff), aus dem ein beträchtlicher Theil der ganzen Erd-
rinde besteht.
Besteht das Gestein, wie Kalkspath und Gyps, aus Theilchen
eines und desselben Materials, so ist es ein einfaches; besteht es
aber, wie Granit und Gneis, aus Theilchen verschiedener Mineralien,
so ist es ein gemengtes. In manchen Gebirgsarten sind die
Theilchen klystallinisch mit einander verwachsen, in anderen nur
mechanisch verbunden oder auch durch ein Cement verkittet; darnach
giebt es kry st a klinische, mechanisch verbundene und
lockere Gesteine. Als Cement treten kohlensaurer Kalk uuv Eisen-
oxydhydrat auf, wodurch gröbere Kiesmaffen zu Conglomeraten,
Sandmaffen zu Sandsteinen und staubartige Massen zu Thon und
Mergel verbunden werden.
Von der Größe, Form, Vertheilungs- und Verbindnngs-
weise der individuellen Theilchen hängt die Struktur der Ge-
steine ab. Bei der körnigen Struktur bilden die Mineral-
theilchen kleine Kugeln, ans concentrischen Schalen oder radialen
Strahlen gebildet; bei der schiesrigen dünne, parallele
Blättchen, weshalb sich der Stein leicht nach einer Richtung hin
spalten läßt; bei der Porphyr artigen zeigt die gleichartige
Grundmasse einzelne Krystalle ausgesondert; bei der mandelstein-
artigen sinden sich in der Grundmasse mandelförmige, theilweise
oder ganz gefüllte Blasenräume; bei der Schlackenstruktur ist
es ähnlich; bei der O o lithstruktur (Oolith, Rogenstein) besteht
das Gestein aus kleinen caviararligen Körnern, die durch wenig
Grundmasse zusammengebacken und im Innern compact oder aus