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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 30

1880 - Dresden : Salomon
30 § 6. Vulkane. Die nach dem Centrum hin zunehmende innere Erdwärme läßt schließen, daß auch jetzt noch die starre Kruste kaum von mehr als 5 Meilen Dicke sein könne; denn in dieser Tiefe muß die Temperatur bereits einen zum Schmelzen von Granit hin- reichenden Grad erreichen. Die ungeheure Masse des Erdinnern befindet sich jedenfals fortdauernd in seuerflüssigem Zustande und sucht sich, durch die Kraft der darin eingeschlossenen elastisch flüssigen Dämpfe gehoben, theilweife durch gangartige Spalten oder trichter- förmige Nöhren einen Weg durch die feste Erdrinde und deren oceanische Umhüllung nach der Atmosphäre zu bahnen, oder wenigstens die Erdrinde in großen Räumen zu erschüttern und zu heben. Man nennt die Reaction des heißflüssigen Erdinnern gegen das starre Aeußere oder das Bestreben der von elastischen Dämpfen gehobenen geschmolzenen Massen des Erdinnern durch die oxydirte Erdrinde an die Oberfläche durchzubrechen, Vulkanis- mus. Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören: die Vulkane, das Erdbeben und die siieuläreu Hebungen und Senkungen. Nach Naumann ist ein Vulkan ein solcher Berg, der durch einen auf seiner Höhe ausmündenden Kanal mit dem Erdinnern in Verbindung steht und mancherlei gasigen, flüssigen und festen, besonders aber feuerflüssigen und geschmolzenen Stoffen zum Aus- gauge dient. Allein der Vulkan ist nicht immer ein Berg auf der Erdoberfläche, es giebt auch vulkanische Thäler und submarine Vulkane, daher wird im allgemeinern Sinne jeder Punkt Vulkan genannt, an dem aus dem Erdinnern geschmolzene Silikatgesteine oder zäh- und dünnflüssige Massen hervordrängen oder lose Schlackenstücke und Asche durch Dämpfe und Gase ausgeworfen werden oder einst ausgeworfen worden sind, mag ihr Austritt nun an der Erdoberfläche oder in den Tiefen des Meeres vorkommen oder vorgekommen sein. Die typischen Formen, welche die größten wie die kleinsten aus vulkanischem Gestein bestehenden Berge zeigen, sind der abgestutzte Kegel mit umgekehrt kegel- oder becherförmiger Vertiefung, dem Krater, und der geschlossene Dom- und Glocken- berg. An letzterer Form erfolgen die Ausbrüche aus Spalten an der Außenseite oder am Fuße des Berges, während bei der ersteren Form aus dem Krater stets Dämpfe und Gase entweichen, auch Schlacken und Asche ausgeworfen werden, die sich schichtenweise um die Oeffnung anhäufen und so den Kegel bilden und erhöhen, wobei nur selten die flüssige Lava im Innern so hoch steigt, daß
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