Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 36

1880 - Dresden : Salomon
36 stürzen ein, Quellen und Flußrinnen werden verlegt, Teiche und Seen kommen zum Vorschein, in den Ebenen treten umgekehrt kegelförmige Höhlungen, sogenannte Rundlöcher, auf, die einander sehr ähnlich sind. Solche Höhlungen fand man 1783 in Cala- brien häufig und zwar mit Wasser oder Sand gefüllt. Die wich- tigsten Wirkungen der Erdbeben und der vulkanischen Thätigkeit sind jedenfalls die Hebungen und Senkungen, in denen die letzte Ursache der Veränderung des Reliefs der Erdoberfläche zu suchen ist. § 8. Hebung und Senkung. Die feste Erdrinde, die wir als Urbild alles Festen und Unbeweglichen betrachten, schwankt fortwährend, ohne daß wir es merken. Von den atmosphärischen Kräften gefnrcht, von oben durch die Anziehung der Gestirne gestört, von unten her durch Quellwasser, Dämpfe, Gase, Lava bedrängt, hebt und senkt sich der Boden, wie ein Floß auf den Wellen. Dieses Heben und Senken, das an das Athmen erinnert, geschieht in so langsamer Weise, daß zur Feststellung dieser Erscheinungen viel Zeit (ein Säculum) und Beobachtung erforderlich ist. Man spricht deshalb von säculären Hebungen und Senkungen. Unter Hebung versteht man das Aussteigen von Theilen des Bodens über das Niveau, auf dem sie sich früher gebildet haben, und zwar durch vulkanische Gewalten, nicht durch Anschwemmung. In losen und festen Gesteinen sind weitab von den gegenwärtigen Küsten und hoch über dem Meeresspiegel eingeschlossene Reste von Meeres- thieren zu finden. Auf Sicilien findet man bis zu 650 m über dem Meere Ablagerungen niit den Conchylien des benach- karten Meeres; die höchsten Gipfel der deutschen Kalkalpen um- schließen Korallenriffe; auf dem Rücken der Anden kommen Kreideversteinerungen vor, und im Himalaya hat man in bedeu- teuder Höhe die von den Indiern verehrten Ammouiten (Annnons- hörner, versteinerte Schnecken) gesunden. Man erklärte sich früher diese Erscheinung durch ein Zurückweichen des Oceans, sei es durch den Rückzug der Gewässer in Höhlen des Erdinnern oder durch Senkung des Meeresgrundes. Erst L. von Buch erklärte sie durch Hebung. Wenn aber Land aufsteigt, so wird jedenfalls das Weltmeer eingeengt und es muß entweder an Masse abnehmen oder andere Küsten überschwemmen, wenn nicht eine andere Er- scheinung die Wirkung der säculären Hebung aufhebt. Diese Er- scheinung ist ebenfalls constatirt, es ist die säculäre Senkung, durch
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer