1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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und Schneewasser, besonders auf hohen Bergen; dann kommt das
Flußwasser, hierauf das Wasser der Landseen, das Quell- und
Brunnenwasser und endlich das Meerwasser. Im Meerwasser
finden sich außer Salz noch Kalk, Chlor, pflanzliche und thierische
Stoffe. Das Wasser der Pumpbrunnen enthält gewöhnlich Kalk
und Magnesia, weshalb es hart ist und die Seife nicht vollständig
auflöst.
Das Wasser ist 773 mal schwerer als Luft von 0°, und bei
15° C. ist es sogar 819 mal schwerer als Luft von derselben
Temperatur. Das Volumen des Wassers ist wie das aller andern
Körper von der Temperatur abhängig; beim Erkalten zieht es sich
zusammen, aber diese Bolnmenverminderung erfolgt nur bis zu der
Temperatur von etwa 4° Wärme, unterhalb derselben findet wieder
Ausdehnung statt bis zum Gefrieren, mag dies nun wie gewöhnlich
bei 0° oder, wenn es ganz ruhig ist, bei niederer Temperatur
erfolgen. Dieser Umstand ist für die Oekouomie der Natur von
großer Wichtigkeit. Kühlt sich nämlich beim Eintritt der kalten
Jahreszeit die Oberfläche der Gewäffer ab, so sinkt das erkaltete
und mithin schwerer gewordene Wasser zu Boden, während wär-
meres aufsteigt. Aber auch dieses kühlt sich ab und sinkt eben-
falls; dieser Prozeß wiederholt sich, bis die ganze Wassermasse
eine Temperatur von -{- 4° hat und ihre größte Dichte erreicht.
Bei weiterer Abkühlung nun muß das kälter gewordene Wasser,
welches wieder specisisch leichter geworden ist, auf der Oberfläche
bleibe» und das darunter liegende Wasser vor weiterer Abkühlung
schützen. Bei strenger Kälte kann sich eine starke Eisdecke bilden,
aber immer wird sich in einer gewissen Tiese eine Temperatur
von -{-4° finden, so daß die Wasscrthiere bestehen und leben
können.
Die gesammte Wassermasse hat mau auf V24000 des Ge-
fammtgewichts der Erde berechnet. Wir finden das Wasser
auf der Erde in verschiedenen Aggregatzuständen und im steten
Wechsel und Kreislauf begriffen: Chemisch gebunden kommt es
vor iu vielen Mineralien, selbst Granit und Basalt enthalten
hygroskopisches Wasser, auch in Pflanzen und Thieren findet es
sich in diesem Aggregatzustande, in Dampfgestalt unter der Erd-
rinde und in der Aimosphäre, in starrer Fvrm oder als Eis in
den Polargegenden und Hochgebirgen und in tropfbar fiüfsiger
Form in Quellen, Flüssen, Seen und im Meere. Unausgesetzt
vermindert sich das Wasser durch Bildung von Hydraten beim
Verwilterungsprozeß der Gesteine, wodurch das Wasser chemisch
gebunden wird; V17 der ursprünglichen Wassermenge der Erde