1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Minuten bis zu Tagen und Wochen abwechselnd fließen und nicht
fließen, ohne daß sich ein sichtlicher Zusammenhang ihres Steigens
und Fallens mit der zufließenden Wassermenge nachweisen ließe:
Sprudel zu Kissingen, der Geiser, Quelle von Fonsamhe in Frankreich.
Nach der Temperatur theilt man die Quellen ein in warme,
laue, kühle und kalte; die warmen oder die Thermen im
eigentlichen Sinne haben 30 bis 100° C. Wärme, die lauen
30" bis 20°, die kühlen 20° bis 15° und die kalten 15° bis
0°. Der Geysir auf Island hat 80" R., Burtscheid 62—35°,
Wiesbaden 56°, Karlsbald 57—43°, Baden-Baden 54—35°,
Aachen 45°, Teplitz 39°, Gastein 38 °, Ems 38°, Warmbrunn
32—28°, Baden bei Wien 30—29°, Pfeffers 29°, Wildbad
26° Erlau in Ungarn 25°, Wolkenstein 23°. Warme Quellen
sind überhaupt alle diejenigen, deren mittlere Temperatur höher
ist, als die mittlere Temperatur des Orts. Aus je oberflächlichen
Schichten die Quellen kommen, um so mehr nähert sich ihre
Temperatur der mittleren Temperatur des Orts, und um so
mehr ist dieselbe Schwankungen nach den Jahres- und Tages-
zeiten unterworfen. Kommen sie aber aus Tiefen, in welchen
diese Wechsel sich nicht mehr geltend machen, so ist ihre Tem-
peratur mehr eine constante.
Das Wasser der Quellen ist nicht absolut rein, enthält
vielmehr mehr oder weniger fremde Bestandtheile und zwar gas-
förmige wie aufgelöste. Quellen, welche besonders reich an
mineralischen Bestaudtheilen sind, heißen Mineral- oder Heil-
quellen, auch Gesundbrunnen. Die Mineralquellen werden ein-
getheilt nach den vorherrschenden Stoffen, welche ihren Charakter
in physikalischer Beziehung und ihre medicinische Wirkung auf den
menschlichen Organismus bestimmen. Salzquellen enthalten
hauptsächlich Kochsalz; sind sie so salzhaltig, daß sie fast nur zu
Bädern benutzt oder technisch zur Gewinnung von Kochsalz aus-
gebeutet werden, so werden sie Soolquelleu genannt: Kösen,
Ischl, Wiesbaden. Salzquellen, welche viel Jod enthalten, werden
als Iodquellen bezeichnet: Kreuznach, Salzbrunn, Hall. Die
Bitterwässer zeichnen sich durch einen starken Gehalt von
schwefelsaurer Magnesia oder schwefelsaurem Natron aus: Elster,
Karlsbad, Kissingen. Säuerlinge oder Sauerbrunnen sind
reich an Kohlensäure, welche sie in Perlen oder schäumend ent-
weichen lassen: Selters, Fachingen, Pyrmont. Sauerbrunnen mit
etwas vorwiegendem kohlensauren Eisenoxydul, Eisenvitriol oder
Chloreisen heißen auch Stahlwässer: Muskau, Selkebrunnen.
Die Stahlwässer bedecken sich sehr schnell mit einem gelbbraunen