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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 48

1880 - Dresden : Salomon
48 vertrocknen, sobald der Regen ausbleibt; Gieß - und Waldbäche finden sich meist in Gebirgen und sind bei Thauwetter und ver- mehrtem wässerigen Niederschlag sehr wasserreich und wild; Sturz- und S taub bäche springen von Felsen Herunterund bilden malerische Wasserfälle; Gletscherbäche sind Abflüsse von Gletschern und schwellen oft zu verheerenden Strömen an; Steppenbäche wühlen sich langsam im Sande fort und verlieren sich oft darin. Nach der verschiedenartigen Benutzung sind Floß-, Schwemm- und Mühlbäche zu unterscheiden. Was heißt das? Durch den Zusammenfluß mehrerer Bäche entstehen die meisten Flüsse. Der Fluß, dessen Name überhaupt den Zustand des Fließens bedeutet, ist ein größeres fließendes Gewässer, welches im weiteren Verlaufe entweder selbst zum Strome wird, sich in einen Strom oder See, nicht selten auch, wie der Küstenfluß, un- mittelbar in's offene Meer ergießt. Sobald der Fluß durch ver- fchiedene Zuflüsse eine bedeutende Breite und Tiefe erlangt hat, so daß er sich nicht mehr durch Wehre eindämmen und ableiten läßt, aber größere Schiffe tragen kann, wird er zum Strome. Der Landstrich, aus welchem dem Flusse oder Strome das Wasser sämmtlicher Quellen zugeführt wird, bildet das Gebiet des- selben, das Fluß- oder Stromgebiet, und derjenige Theil dieses Gebietes, welcher die Mehrzahl der Quellen des Flusses in sich faßt, heißt ^uellenbezirk. Unter Stromsystem oder Flußnetz versteht man einen Strom oder Fluß mit den sämmtlichen Neben- und Zuflüssen. „Sobald wir das Bild eines Stromes ideal entwerfen, so denken wir uns eine Hauptader, in der zur Linken und Rechten Seitenadern einmünden, die sich oberhalb wieder verästeln und verdünnen, so daß das Ganze eine Aehn- lichkeit erhält mit dem Stamme und der blätterlosen Krone eines Baumes. In der Natur vertritt als das vollkommenste Beispiel diese Art des Strombaues der Mississippi." In der Regel führen die Flüsse ihren Namen aufwärts bis zu der Quelle, welche von der Mündung am weitesten entfernt ist. Ist es zweifelhaft, wie bei Donau und Inn, Elbe und Moldau, Mississippi und Missouri, ob ein Strom mit Recht als die obere Fortsetzung des Hauptstroms oder als ein Nebenfluß zu betrachten, so nimmt man in der Regel den als Hauptstrom an, der im Wesentlichen seine Richtung bei Aufnahme des Neben- stromes nicht verändert. Vereinigen sich zwei gleich lange und gleich starke Quellströme, so nehmen sie für ihren weiteren ge- meinfamen Verlauf einen anderen Namen an, wie Fulda und Werra. Flüsse, welche im Flachlande oder in Gebirgen, die der
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