Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 50

1880 - Dresden : Salomon
50 und Mainz, wie aus der Bodenbildung ersichtlich ist, einst ein großer See sich ausdehnte. Nach harter Arbeit durchbrach das Wasser bei Bingen den Gebirgsdamm, und so entwickelte sich der Rhein weiter. Der Rhein durchbricht wie das niederrheinische Schiefergebirge, so auch den Iura, er ist ein Durchbrecher, ein heroischer Strom, wie Ritter sagt, nicht ein Begleiter oder Umwandler der Gebirge, wie die Donau, die ein feiger Strom ist. Der Unterlauf beginnt da, wo die Stromlinie sich mehr der Horizontalen nähert und darum die Stoßkraft und Geschwindig- keit der gleichen Wassermassen geringer wird. Schlamm und Sand, welchen der Strom mit sich führte, fallen in immer größeren Mengen zu Boden und nöthigen ihn, sich neue Wege zu suchen. Dadurch wird eine Theilnng der Strommassen in verschiedene Arme veranlaßt. Der Unterlauf zeigt kaum noch ein von Uferrändern eingefaßtes Becken, folgt auch nicht der tiefsten Furche der seinen Überschwemmungen stets noch preis- gegebenen Ebene, sondern verästelt sich und gabelt sich mannigfach, ehe er sich in's Meer ergießt. Unter Gabelung oder Bisnrcation versteht man natürliche Verbindungen zweier Flüsse oder Ströme; der Cassiquiare ist ein 60 Meilen langer Arm des Orinoco, der in den Rio Negro geht. Wo ein Fluß über eine senkrecht abfallende Stufe seines Bettes hinabstürzt, bildet er einen Wasserfall; die Wasserfälle heißen Kaseaden, wenn sie in Absätzen herabfallen, Kataraete, wenn sie niedrig sind und mehrfach sich nach einander wieder- holen: Nilkataracte. Einen gleichsam in die ^änge gezogenen Wasserfall nennt man Stromschnelle; dieselbe entsteht bei regelmäßigerem Flußbette durch Abreißen und Abwaschen der scharfkantigen Felsstusen. Je nach der Neigung des Flusses ist die Geschwindigkeit desselben verschieden. Das Gefälle ist die größere oder kleinere Fallhöhe auf einer bestimmten Strecke. Die größte Geschwindig- keit hat der Flnß im Oberlause, weil da das Gefälle am größten ist, sonst steht die Geschwindigkeit im umgekehrten Verhältnisse mit dem Inhalte des Stromprofils, d. h. je geringer das Profil ist, wie an Stromverengernugen, desto größer ist die Geschwindig- keit, und je mehr der Fluß sich seenartig ausbreitet oder je größer das Prosil ist, desto kleiner ist die Geschwindigkeit. Die Stelle, wo d'e Geschwindigkeit am größten ist, nennt man Stromstrich, der sich bei gekrümmten Ufern immer den hohen am nächsten findet. Unter der mittleren Geschwindigkeit eines Stroni- Profils versteht man diejenige, welche alle durch das Profil
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer