1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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eine thonige Unterlage haben, oder in den Kratern erloschener
Vulkane und in alten Erdfällen, so bildet sich ein See ohne sicht-
baren Zu- und Abfluß.
Nack ihrer Lage unterscheidet man die (See'n in Alpen-,
Gebirgs-, Niederungs-, Steppen- und Strandsee n; nach
der Beschaffenheit des Seewassers in Süßwasser-, Salz- und
Natronsee'n. Der große Salzsee in Utah enthält ungefähr
20 Proc. Kocksalz, so daß kein lebendes Wesen in seinem sonst außer-
ordentlich klaren und reinen Wasser leben kann. Kohlen- und
schwefelsaures Natron finden sich im Wansee und in mehreren See'n
bei Debreczin, die in der heißesten Jahreszeit meist austrocknen und
einen reichen Ertrag von Soda gewähren. Die mineralischen
Bestandteile, welche die Flüsse den See'n zuführen, fallen bald
zu Boden, deshalb ist das Wasser klar und oft so durchsichtig,
daß man bei ruhiger Beschaffenheit der Oberfläche den Boden in
der Tiefe erkennen kann, wenn anders die Lichtstrahlen noch den
Boden erreichen und von ihm zurückgeworfen werden. Ist der
See aber so tief, daß trotz der Durchsichtigkeit des Wassers die
Lichtstrahlen nicht auf deu Grund gelangen können oder werden
die in kleinen Mengen zum Boden gelangten und von ihm zurück-
geworfenen Lichtstrahlen vom Wasser verschluckt, so wird derselbe
ein vollkommener Spiegel, welcher das Angesicht des Himmels
treu reslectirt.
Das Niveau der See'n bleibt sich im Allgemeinen gleich,
wenn nickt der Ausfluß momentan verstopft oder der Zufluß ver-
stärkt wird. Am Wetter- und am Genferfee hat man bemerkt,
daß ein veränderter Luftdruck ein Steigen oder Fallen des Wasser-
spiegels bewirken kann. Diese Erscheinung ist am Gensersee unter
dem Namen les Seiches bekannt und besteht darin, daß der
Wasserspiegel unregelmäßig und ohne Wellenschlag steigt, bei Gens
bis über 1 m. Das Steigen gilt als ein Vorbote der Wetter-
Veränderung.
Wenn Wasser unter gewissen örtlichen Verhältnissen sich in
einer Vertiefung dergestalt ansammelt, daß es nicht ablaufen kann,
sondern mit allerlei erdigen und pflanzlichen Stoffen sich ver-
mischt und verdickt, so entstehen Sümpfe, Moräste, Maremmen,
Brüche, Moore.
Der Sumpf unterscheidet sich vom Morast dadurch, daß er
durch deu Einfluß der Witterung nie austrocknet und sein schweres,
trübes Wasser mit animalischen und vegetabilischen Substanzen
chemisch verbunden ist: Küsten-, Gebirgs- und Cypressen-
sümpfe. Sümpfe sind besonders häufig an solchen Flüssen, welche