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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 58

1880 - Dresden : Salomon
58 Entfernt man sich vom festen Lande, so nimmt die Tiefe um so schneller zu, je steiler die Küsten sind; bei Flachküsten nimmt die Tiefe nur allmälig zu. Die größten Tiefen befinden sich im atlantischen Ocean, zwischen den Azoren und Bermudasinseln (11430 m). Am sorgfältigsten ist die 425 d. M. lange Strecke vom Cap Race in Newfoundland bis Irland behufs der Kabel- legung untersucht worden, welche eine ziemlich gleichförmige Fläche darstellt mit einer mittleren Tiefe von 3250 m. Es ist das so- genannte Telegraphenplateau. Alle 30 Seemeilen machte man eine Peilung oder Tiefenmessung, wobei das Sondirungs- Instrument oft 3-5ra tief in den weichen Boden einsank. Die tiefste Stelle fanv man ziemlich in der Mitte des Oceans zwischen Irland und Newfoundland, etwa 4000 m. Auch die Schnellig- keit der Fluthwellen gestattet einen Schluß auf die Tiefe des Meeres, denn die Bewegung dieser Wellen ist um so schneller, je tiefer an den betreffenden Stellen das Meer ist. Auf dem „blauen Wasser" weiter Meeresflächen legt die Fluthwelle in einer Stunde 7 Meilen zurück. Die mittlere Tiefe des allantischen Oceans hat man auf 4680 m und die des großen Oceans auf 4872 m berechnet. Die ebene Oberfläche des Meeres heißt Niveau oder Spiegel des Meeres. Gemäß den Gesetzen der Hydrostatik kann sie nicht verschiedene Höhe haben. Indessen giebt es doch einzelne Binnen- meere und Meerbusen, in denen das Wasser sich constant über oder unter dem allgemeinen Niveau hält. So soll nach den Messungen der Spiegel der Ostsee 2,60 m höher als der der Nordsee und dieser um 0,30 m tiefer als der des atlantischen Oceans liegen; das Mittelmeer soll ebenfalls um 0,75 m tiefer liegen als der atlantische Ocean, dagegen das schwarze um etwa 2 m und das adriatische um 1,80 m höher als das mittelländische. Freilich ist die Ermittelung dieses Niveaus eine sehr schwierige Sache, da das Meer durch Ebbe und Fluth, durch Sturm und Regen und viele andere Ursachen beständigen Schwankungen unterworfen ist. Deshalb sind auch die Resultate der bezüglichen Messungen einander sehr widersprechend. In Folge der Messungen und Beobachtungen beim Suezkanal neigt man sich jetzt niehr der Ansicht hin, daß das Niveau aller Meere im Wesentlichen gleich ist. Der Golf von Suez sollte nach französischen In- genieuren 9,75 m höher als das Mittelmeer liegen, was sich nicht bestätigt hat. Das Meer ist von großer Bedeutung. Es weckt und erhält das Leben auf der Erde, die es Schicht für Schicht gebildet hat,
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