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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 63

1880 - Dresden : Salomon
63 Rande eines schnell hin und her bewegten Glases am stärksten auf- und absteigt und in der Mitte seinen Stand am wenigsten verändert, so wird die Fluth an den Küsten der Continente auch stärker sich zeigen als an einer in der Mitte des Oceans gelegenen Insel. Die großartigste Aufstauung zeigt sich in der Bay von Fundy, in deren Hintergrund die Niveaudifferenz zuweilen 32,4$ m beträgt. Das 32,48 m über dem Nullpunkte des Pegels in Swinemünde gelegene Berlin würde zuweilen Seestadt werden, wenn die Ostsee eine solche Fluth hätte. Die dritte Bewegung des Meeres sind die oceanischen Strömungen. In verschiedenen Richtungen und von bestimmter Breite durchkreuzen dieselben slußartig das Meer, während nahe Wasserschichten unbewegt gleichsam das Ufer bilden. Sie sind Wirkungen verschiedener Ursachen: der Ungleichheit der Fluthzeiten, der Verschiedenheit des Luftdruckes, der durch Wärme und Salzgehalt unter verschiedenen Breiten modificirten Dichtigkeit und specififchen Schwere der Wassertheilchen, der stärkeren Verdunstung und daher Verminderung des Wassers in heißen Klimaten. Diese Ursachen wirken aber nur in einzelnen Fällen alle zusammen, oft auch einander entgegengesetzt, und die daraus entstehende Richtung des Stromes wird noch mannigfach modificirt durch die Configuration des Meerbodens. Fast alle umfangreichen oceanischen Strömungen sind nach Art der Flüsse anfangs schmal und gewissermaßen zusammengedrängt, sei es durch Festland, sei es durch ruheude oder gegenströmende Wassermassen, in ihrem weitern Verlaufe aber gehen sie breit auseinander. Die nur durch Wind erregten Strö- mungen, die der Natur der Luftströmung entsprechend sehr breit, aber nicht tief und schnell und sowohl in ihren Grenzen nicht so scharf bestimmt, als in ihrer Richtung periodischen Veränderungen unterworfen sind, heißen Driften (to drive treiben). Im in- dischen Oceane, wo die Monsune wehen, folgen die Strömungen wechselsweise der Richtung dieser periodischen Winde. Hier und da giebt es auch submarine Strömungen, welche durch die bei der Erwärmung der Oberfläche zu Boden sinkenden kalten Wasser- theile entstehen mögen und eine der horizontalen Bewegung der Oberfläche gerade entgegengesetzte Richtung haben. Bezüglich der Richtung unterscheidet man solche Strömungen, welche in der Richtung der Parallelkreise erfolgen, oder Polar- und Aequatorial -Strömungen. .Die Aequatorialströmung findet sich zwischen den Wendekreisen und wird als Folge der fortschreitenden Flnthzeit und der Passatwinde betrachtet. Sie heißt auch westliche Strömung und bewegt sich täglich mit einer
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