1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Big April) erkaltet, die Sonne aber im Süden eine größere Wärme
erzeugt, dann weht im indischen Oceane der Nordostpassat bis zur
Zone der Calmen, die ihn vom Südostpassat trennt; wird aber
vom April bis October der ganze südliche Ländersaum Asiens viel
stärker erhitzt als das südlich nach dem Aeqnator zu legende
Meer, daß die kältere Luft vom Aequator her strömt, so weht in
diesem Ocean ein Südwestwind. Man nennt diese regelmäßig
abwechselnden Winde, die nur an bestimmte Breiten und Jahres-
Zeiten gebunden sind, Monsoons oder Mousions (arabisch mau-
sim, malayisch musim, die bestimmte Zeit oder Jahreszeit). Im
gelben und chinesischen Meere herrschen die Teifune, kurze heftige
Wirbelstürme, welche mit größter Stärke iin Sommer und Herbst
neben längeren Windstillen herrschen.
In der gemäßigten Zone sind die Lustströmungen sehr ver-
änderlich, namentlich im Innern der Continente. Hier wird der
Aequatorialstrom, der obere Passatwind, abgekühlt, sinkt zur Erd-
oberfläche herab und tritt als vorherrschender West- oder Süd-
Westwind in dieser Zone aus, am regelmäßigsten auf dem freien
Oeean. Die beiden Luftströme, der Aequatorial- und Polarstrom,
wehen hier neben einander und bekämpfen sich gegenseitig; bald siegt
der Aequatorial- und bald der Polarstrom, daher muß ein großer
Wechsel der Winde stattsinden. Dove hat das Gesetzmäßige dieser
Veränderungen, das Gesetz der Winddrehung, erkannt; nach
ihm folgen die Winde in folgender Richtung: S., Sw., W., Nw.,
N., No., O., So., S. Wir wissen, daß der Polarstrom oder
Nordwind durch Nordost nach Ost übergeht, weil er an Orte kommt,
die eine größere Rotationsgeschwindigkeit haben, er selbst aber die
ursprüngliche Rotationsgeschwindigkeit beizubehalten strebt. Ist nun
der Ostwind herrschend geworden, so stellt er sich dem weitern
Vordringen des Polarstroms als fester Damm entgegen und zwingt
diesen dnrch Reibung und Widerstand, allmälig die Rotations-
geschwindigkeit des Ortes, wo der Kampf stattfindet, anzunehmen;
die Luft kommt zum Stehen, es tritt Windstille ein. Unter diesen
Umständen kann der Aequatorialstrom hier leicht zum Durchbruch
gelangen und in den Oststrom eindringen. Dadurch entsteht Süd-
ostwind, der in Südwind übergeht, sobald der Aequatorialstrom
freier in den Polarstrom eindringen kann. Weil aber die südliche
Luft bei fortwährender Strömung aus immer ferneren Gegenden
kommt, so wird aus dem Südwind allmälig Südwest- und endlich
Westwind, bis seine Kraft gebrochen ist und der Polarstrom wieder
zur Herrschaft gelangt. Sobald dieser in den Weststrom eindringt,
entsteht Nordwest- und endlich Nordwind, bis sich durch die Diffe-